GdP fordert neues Bundestagspolizeigesetz um politische Polizei zu werden

Bild: Eigenes Werk /SB
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, sieht einen Grund für die Zunahme rechtsextremer Straftaten auch im Erstarken der AfD. Als Gegenmaßnahme fordert er ein neues Bundestagspolizeigesetz, wie er "Ippen-Media" sagte.
"Der Ton auf den Fluren im Bundestag ist deutlich rauer geworden. Es
gibt Straftaten, Bedrohungen und Einschüchterungen. Oder aber
Besuchergruppen, die problematisch sind. Deshalb fordern wir als
Gewerkschaft auch ein neues Bundestagspolizeigesetz", so Kopelke. Damit
soll die Polizei im Bundestag mit mehr Kompetenzen ausgestattet werden,
um politische Straftaten aufzuklären und zu verhindern. "Der Deutsche
Bundestag selbst braucht ein Sicherheitsupdate in der Gesetzgebung für
die Polizei auch angesichts des sehr groß gewordenen AfD-Blocks", so der
GdP-Vorsitzende.
"Politische Akteure aus dem rechtsextremen
Spektrum, etwa bei der AfD, tragen zu dem Problem und zu der
Radikalisierung sicherlich bei. Es findet eine Normalisierung
rechtsextremer Positionen statt", so Kopelke. Extremismus und politisch
motivierte Kriminalität seien "eine wirklich sehr große Bedrohung für
die freiheitlich-demokratische Grundordnung", sagte der Gewerkschafter.
Die Polizei allein könne das Problem nicht lösen, es sei eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe. "Ich hoffe, dass die Zahlen, die heute
veröffentlicht wurden, einen Schockmoment auslösen. Die Bundesregierung
muss die Sicherheitsbehörden sowohl finanziell als auch rechtlich
stärken."
Über ein aktuell diskutiertes AfD-Verbotsverfahren
sagte Kopelke: "Wenn man ein AfD-Verbot anstrebt, dann muss es auch
klappen. Denn wenn es nicht klappt, gibt es Sieger, die wir nicht
brauchen. Ich bin der Ansicht, dass ein Verbotsverfahren mittelfristig
angestrebt werden könnte, so nehme ich jedenfalls alle Bemühungen der
Sicherheitsbehörden wahr."
Letztlich sei das aber eine politische
Entscheidung. "Und politisch Verantwortliche werden im Nachhinein bei
einem Verbotsverfahren dafür verantwortlich gemacht, ob es klappt oder
nicht. Es ist eine Riesenaufgabe, für die es viel politischen Willen und
eine breite Unterstützung braucht. Die scheint ja gerade zu kommen." Er
gehe "fest davon aus, dass dazu bis Ende des Jahres politische
Entscheidungen getroffen sind", so der Polizeigewerkschafter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur