Haushalt: Union will niedrigere Stromsteuer für alle erreichen
Die Bundestagsfraktion von CDU und CSU will es nicht beim Gesetzentwurf der Bundesregierung belassen, wonach es eine Entlastung bei den Energiepreisen vorerst nur für Unternehmen geben soll. "Im parlamentarischen Verfahren sollten wir nach Lösungen suchen, um die Stromsteuer auch für Privathaushalte senken zu können", sagte Unions-Parlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger dem "Tagesspiegel".
"Wir haben die Entlastung ja aus guten Gründen in unser Wahlprogramm und
dann in den Koalitionsvertrag geschrieben." Er könne daher in Bezug auf
die Kabinettsentscheidung aus der Vorwoche "die Enttäuschung absolut
nachvollziehen, die jetzt bei vielen vorherrscht".
Vor dem
nächsten schwarz-roten Koalitionsgipfel an diesem Mittwoch pocht die
Union auf die schnelle Umsetzung der Punkte im Koalitionsvertrag, die
eine Kostenersparnis bringen könnten. "Der Koalitionsausschuss muss
einen Schwerpunkt darauf legen, wie wir mittel- und langfristig wieder
zu einem besseren Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben kommen", sagte
Bilger.
"Nachdem jetzt ein Haushaltsentwurf mit so hoher
Neuverschuldung vorgelegt wurde, sollte dringend auch darüber gesprochen
werden, wie wir bei den Reformen vorankommen, die zu Einsparungen
führen." Gerade mit Blick auf die parlamentarische Haushaltsberatung im
Herbst brauche es, so Bilger weiter, "ein Signal, dass der Lockerung der
Schuldenbremse eine strenge Ausgabendisziplin gegenübersteht".
Zu
einer Entlastung der Sozialsysteme könnten sowohl die sogenannte
Aktivrente als auch über mehr Wirtschaftswachstum der Bürokratieabbau
oder eine flexible Tageshöchstarbeitszeit beitragen: "Das alles ist im
Koalitionsvertrag vereinbart - und die Regierungsfraktionen warten auf
Gesetzentwürfe aus dem Kabinett."
Quelle: dts Nachrichtenagentur