Klöckner pocht auf Wahlrechtsreform

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Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) wirbt für eine umfassende Wahlrechtsreform. "Es steht im Koalitionsvertrag drin, dass das alles überarbeitet werden sollte", sagte Klöckner dem Nachrichtenmagazin POLITICO. "Eines ist klar: Es sollen nicht mehr Abgeordnete werden. Aber evident ist ja eine Repräsentationslücke und eine Demokratieverständnislücke."
Klöckner beklagte, dass die Erststimme durch die jüngste Reform "sehr
entwertet" worden sei: "Es ist absurd für Wahlkreisbürger, die sagen:
Wir haben jetzt eine Person mit der Mehrheit aller Stimmen ausgestattet,
in diesem Wahlkreis. Und die Person zieht aber nicht mehr in den
Bundestag ein. Für was gibt es die Erststimme?", so Klöckner.
Die
Bundestagspräsidentin verteidigte zudem ihre strenge Auslegung der
Kleidungsregeln im Bundestag. "Wir machen keine Kleiderordnung. Es gibt
einige Punkte, die klar sind, die sich in dem sogenannten Hohen Haus
nicht gehören, wo es auch Einigkeit geben muss", so Klöckner. "Darüber
reden wir, passen das auch mal an."
Klöckner sagte, es sollte so
sein, dass man nicht mit einer Kopfbedeckung in den Plenarsaal gehe. Man
müsse "vom schlimmsten Fall" ausgehen. Als Beispiel nannte die
CDU-Politikerin: "Wenn jemand eine Baskenmütze trägt, der nächste hat
Baseballkappe und ein Dritter kommt dann mit dem Stahlhelm."
Die
Präsidentin erinnerte auch an die Vorbildfunktion von Abgeordneten:
"Das, was auch woanders als normal und akzeptiert gilt, sollte hier auch
schon mal gelten. Wir setzen hier verbal und nonverbal den Ton - auch
für den Auftritt des ganzen Landes."
Quelle: dts Nachrichtenagentur