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Lengsfeld: Beitrag der Bürgerrechtsbewegung nicht genug gewürdigt

Archivmeldung vom 10.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld (CDU) kritisiert die gestrige Feier zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls als zu stark auf prominente Gäste konzentriert. Im PHOENIX-Interview sagte Lengsfeld, die Rolle der Bürgerrechtsbewegung in der DDR würde "überhaupt nicht" ausreichend gewürdigt.

"Ich möchte an dieser Stelle in aller Entschiedenheit darauf hinweisen, dass die Mauer von keinem einzigen Politiker zum Einsturz gebracht wurde", so Lengsfeld. Die Mauer sei von den Menschen zum Einsturz gebracht worden, die Reise- und Bewegungsfreiheit eingefordert hätten. Die Rolle dieser "unbekanten Maueröffner" sei bis heute nicht richtig begriffen worden. "Das zeigt die Veranstaltung heute auch wieder", so Lengsfeld.

Die Fraktionsvorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Gesine Lötzsch, sieht auch die Leistung der DDR-Sicherheitskräfte nicht ausreichend gewürdigt.  "Es hätte ja nur ein Einziger einfach in Panik geraten und schießen können, und dann wäre alles ganz anders verlaufen. Ich finde, auch das muss man im Rückblick würdigen - dass viele Menschen, egal auf welcher Seite sie standen, sich damals sehr verantwortungsvoll verhalten haben", so Lötzsch im PHOENIX-Interview.

Scorpions-Sänger Meine: "Zusammenwachsen noch lange nicht abgeschlossen"

"Ich glaube, dieser Prozess des Zusammenwachsens ist noch lange nicht wirklich abgeschlossen. Der vielzitierte Satz von der Mauer in den Köpfen, den spürt man hier und da natürlich." So lautet die Antwort des Scorpions-Sänger Klaus Meine im PHOENIX-Interview auf die Frage nach dem Stand des Vereinigungsprozesses.

Quelle: PHOENIX

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