Kabinett beschließt neue Regeln für besseres Pandemie-Management und gibt WHO mehr Macht
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch einen Gesetzentwurf zur Änderung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) beschlossen. Die Anpassungen sollen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Vertragsstaaten ermöglichen, schneller und effizienter auf Pandemien und andere Gesundheitsgefahren zu reagieren, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit.
Zu den wichtigsten Änderungen gehört die Einführung des Begriffs der
"pandemischen Notlage", die es dem WHO-Generaldirektor erlaubt, zeitlich
befristete Empfehlungen auszusprechen. Zudem werden "Gerechtigkeit" und
"Solidarität" als Grundsätze in die IGV aufgenommen. Ein
Implementierungskomitee soll die Einhaltung der Vorschriften überwachen.
Weitere
Neuerungen betreffen die Verbesserung der Labordiagnostikkapazitäten
und Risikokommunikationskapazitäten. Ein Koordinierungsmechanismus unter
Aufsicht der Weltgesundheitsversammlung soll die effiziente Nutzung von
Finanzmitteln sicherstellen. Das Gesetz bedarf der Zustimmung des
Bundesrates.
"Die Weltgemeinschaft muss sich besser auf globale
Gesundheitskrisen vorbereiten", sagte Bundesgesundheitsministerin Nina
Warken (CDU). Um richtig reagieren zu können, benötige man im Ernstfall
möglichst schnell Informationen über Ursache und Lage. "Und wir brauchen
vor Ort in allen Ländern Labore und Krankenhäuser, die mit der
Verbreitung neuartiger Infektionen umgehen können."
Quelle: dts Nachrichtenagentur