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Kölner Erzbischof Verband verbleib im Amt mit Ergebnis der Kölner Missbrauchsstudie

Archivmeldung vom 29.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition (Symbolbild)
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Woelki, hat seinen Verbleib im Amt an das Ergebnis des von ihm selbst beauftragten Gutachtens zum Umgang der Bistumleitung mit Fällen sexuellen Missbrauchs gebunden. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, nahm Woelki in einer Sitzung des Diözesanpastoralrats am 16. November 2018 zum Design der Studie und den möglichen Folgen Stellung.

Nach Angaben eines Teilnehmers führte der Kardinal "in seiner ihm manchmal eigenen lockeren Weise" aus, "dass keine Rücksichten genommen" werden könnten, sondern "lückenlose Aufklärung" erforderlich sei. Wenn sich dann herausstellen sollte, so Woelki weiter, dass man ihm doch vorwerfen könne, an Vertuschungen von Missbrauch beteiligt gewesen zu sein, dann müsse "das Domkapitel eben neu wählen. So einfach ist das."

Neuwahl des Domkapitels bedeutet im Klartext: vorheriger Rücktritt des amtierenden Erzbischofs. "Das kam sehr locker rüber und dadurch auch sehr glaubwürdig", so der Ohren- und Augenzeuge weiter. Der Kardinal habe "damit natürlich den Eindruck vermittelt, dass er mit all diesen Dingen nichts zu tun hatte, also selber ganz sauber ist". Er habe offenbar "damals nicht damit gerechnet, dass ihm das auf die Füße fällt, sondern war sich sicher, dass er da sauber rauskommt".

Daran melden Experten unterdessen Zweifel an, nachdem erste Vorgänge aus der Zeit von Woelkis Vorgänger, Kardinal Joachim Meisner, öffentlich geworden sind. Im Fall eines früheren Wuppertaler Pfarrers, gegen den die Kölner Staatsanwaltschaft im Juli Anklage wegen sexuellen Missbrauchs zweier Nichten in den 1990er-Jahren erhoben hat, räumte das Erzbistum inzwischen das Versäumnis ein, den Vatikan 2010 nicht informiert zu haben. Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller spricht von einem "offenkundig rechts- und pflichtwidrigen Verhalten der Kölner Akteure". Neben den unmittelbar Zuständigen kämen auch weitere Verantwortliche in den Blick, so Schüller: "Hier ist zunächst an Woelki zu denken, der als Regionalbischof für den Nordteil des Erzbistums zuständig war."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)


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