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Nach Rommel-Tweet: SPD und Grüne kritisieren Tauber

Archivmeldung vom 17.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Rommel in seinem Befehlsfahrzeug „Greif“, Aufnahme der Propagandakompanie der Wehrmacht, Juni 1942.
Rommel in seinem Befehlsfahrzeug „Greif“, Aufnahme der Propagandakompanie der Wehrmacht, Juni 1942.

Foto: Bundesarchiv, Bild 101I-443-1589-09 / Zwilling, Ernst A. / CC-BY-SA
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ehemalige CDU-Generalsekretär und jetzige Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Tauber, hat seine Haltung zum Wehrmachtsgeneral Erwin Rommel bekräftigt. "Rommel hat wiederholt verbrecherische Befehle missachtet und ist nach neuesten Forschungen dem Widerstand gegen Hitler enger verbunden als man lange geglaubt hat", sagte Tauber der "Bild-Zeitung".

Im Rahmen der Traditionspflege bräuchte es eine "intensive Auseinandersetzung" mit dem Handeln Rommels. "Das ist wichtig, wenn wir heute von Soldaten erwarten, dass sie den Werten unseres Landes verpflichtet sind", so Tauber. Am Sonntag hatte Peter Tauber mit einem Tweet für Aufsehen gesorgt. "Heute vor 74 Jahren starb Erwin Rommel, von den Nazis zum Selbstmord gezwungen", twitterte Tauber über den Generalfeldmarschall der Wehrmacht, nach dem auch Kasernen der Bundeswehr benannt sind. Kritik kommt von der SPD. "Als kompetenter Feldherr ist Rommel ein Teil der deutschen Militärgeschichte", sagte Verteidigungsexperte Fritz Felgentreu (SPD) der Zeitung. Doch die Umstände seines Todes "machen ihn nicht zum Widerstandskämpfer". Für ihn komme Rommel als Vorbild für die Bundeswehr längst nicht mehr infrage, so Felgentreu weiter. Auch der Grünen-Abgeordnete Tobias Lindner, Mitglied im Verteidigungsausschuss, kritisiert das positive Bild des Wehrmachtsgenerals. "Wer sich als Wüstenfuchs und Lieblingsgeneral Hitlers hat missbrauchen lassen, kann kein Vorbild für die Bundeswehr sein.

Von der Leyen wäre gut beraten, die Kasernen, die Rommels Namen tragen, endlich umzubenennen", sagte Lindner der Zeitung. Unter Historikern gibt es ebenfalls Differenzen zu Erwin Rommel. Er könne "zweifelsohne als Opfer des Nationalsozialismus bezeichnet werden", sagte Peter Lieb vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. "Auf der einen Seite stand er jahrelang im Bann Hitlers und ließ sich von der NS-Propaganda instrumentalisieren", so Lieb. Auf der anderen Seite habe er "konsequent verbrecherische Befehle des Regimes" missachtet. "In der Lebensleistung kann Rommel heute noch für deutsche Soldaten als Vorbild dienen, auch wenn man sich mit seiner Persönlichkeit stets kritisch auseinandersetzen muss", so Lieb. Peter Steinbach, wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, sieht Rommel kritischer. Erwin Rommel sei "verantwortlich für die Kriegführung und auch für eine Kriegspraxis, die Menschenleben sinnlosen Befehlen opferte". Seinen Namen sollten die Kasernen nicht tragen, denn solche "Benennungen" verhindere die Auseinandersetzung mit "Lebensgeschichten, sondern tragen zur Heroisierung, zur Heldenverehrung bei", so Steinbach.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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