Fratzscher rät von weiteren Subventionen der Industrie ab
Anlässlich des Treffens von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit Top-Managern im Kanzleramt rät DIW-Präsident Marcel Fratzscher von weiteren Subventionen an die Industrie ab und warnt vor Blockaden bei der Transformation.
"Die Bundesregierung sollte vermeiden, weitere Subventionen an die
Industrie zu versprechen, und sich darauf fokussieren, die versprochenen
Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Innovation möglichst zügig
und gut umzusetzen", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW) der "Rheinischen Post" (Dienstag). "Mit der
Senkung der Stromsteuer nur für die Industrie und Maßnahmen, wie den
Subventionen für Dienstwagen, muss die Bundesregierung aufpassen,
wichtige Transformationen nicht zu blockieren", so Fratzscher.
Oberste
Priorität sollte aus seiner Sicht der Abbau von Bürokratie und die
Verbesserung des Wettbewerbs sein, genauso wie die Sicherung von
Fachkräften. Vor allem aber müssten die Wirtschaftschefs selbst wieder
mehr Verantwortung für ihr Handeln übernehmen, sagte der Ökonom.
"Die
Probleme vieler Industriebranchen heute, wie der Automobilbranche, ist
vor allem den eigenen Fehlern und dem eigenen Versagen geschuldet und
nicht nur den unzureichenden Rahmenbedingungen durch die Politik", so
Fratzscher. Den Gipfel zwischen Kanzler und Wirtschaftschefs bezeichnete
er als eine "gute Initiative", sagte aber zugleich: "Sie ist aber eher
eine vertrauensbildende Maßnahme, als dass sie konkrete Lösungen
verspricht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur