Bürgergeld: DGB übt scharfe Kritik an geplanter Nullrunde
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Nullrunde beim Bürgergeld im kommenden Jahr scharf kritisiert. "Eine erneute Nullrunde beim Bürgergeld bedeutet einen weiteren Kaufkraftverlust für Menschen, die bereits am Existenzminimum leben", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der "Rheinischen Post".
"Es ergibt Sinn, Regelsätze anzupassen, wenn das Leben für alle teurer
wird, weil das Existenzminimum die unterste Abbruchkante zur Armut
markiert", sagte Piel.
"Was keinen Sinn ergibt, ist, Menschen im
Bürgergeld-Bezug gegen Beschäftigte aufzustellen, denn über 800.000
Bürgergeld-Beziehende arbeiten und stocken ihren zu niedrigen Lohn auf",
sagte sie. Zum anderen komme bei dieser Nullrunde kaum etwas in die
Kasse. Die Ausgaben für das Bürgergeld seien im Verhältnis zum
Bruttoinlandsprodukt nicht gestiegen.
"Wenn es der Koalition
ernsthaft um einen ordentlichen Haushalt geht, dann muss zuerst die
Union über ihren Schatten springen und bei den Reichen schauen statt bei
den Ärmsten", sagte Piel. Der DGB habe zu gerechteren Steuern Zahlen
vorgelegt, mit Mehreinnahmen für Bund, Länder und Kommunen von über 60
Milliarden Euro im Jahr. "Für einen soliden Haushalt hilft nur mehr
Steuergerechtigkeit, Sozialkürzungen in Zeiten drohender
Arbeitslosigkeit sorgen nur für Zukunftsängste und Spaltung."
Quelle: dts Nachrichtenagentur