Union weist SPD-Vorschlag zu Erbschaftsteuerreform zurück
Die Union weist den jüngsten Vorstoß von SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf zur Reform der Erbschaftsteuer deutlich zurück.
Der "Bild" (Mittwochausgabe) sagte der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Sepp Müller: "Die Debatte über eine Reform
der Erbschaftsteuer kommt zur maximalen Unzeit. Ziel der SPD ist ja
auch, Unternehmer stärker zu belasten. Das ist genau das Gegenteil
dessen, was wir jetzt brauchen, damit die Wirtschaft wieder in Fahrt
kommt." Müller sagte, er vertraue ohnehin privaten Investoren mehr als
dem Staat.
Personen wie SAP-Gründer und Milliardär Hasso Plattner
hätten mit "ihrer Arbeit und ihren Spenden" für das Land und die
Gesellschaft "mehr geschaffen", als es "Bürokraten mit zusätzlichem
Steuergeld jemals hinkriegen". "Daher: Finger weg von der
Erbschaftsteuer." Klüssendorf hatte vorgeschlagen, einen
"Lebensfreibetrag" für Erben einzuführen.
Die CSU lehnt den
Vorstoß ebenfalls ab. Der "Bild" sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber:
"Es kann nicht sein, dass der Staat sich an der Lebensleistung von
Eltern bereichert, die ihr Leben lang für ihre Kinder und Enkel
Wohlstand erarbeitet haben." Huber forderte erneut, die Bundesländer
sollten selbst über die Höhe der Erbschaftsteuer entscheiden.
Der
Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, fordert eine
deutliche Anhebung der Freibeträge. Der "Bild" sagte Holznagel, statt
Freibeträgen für Erben müsse es Freibeträge für Erblasser geben. "Dann
könnte dieser selbst entscheiden, wer sie nutzt - auch entfernte
Verwandte oder Freunde", so der Lobbyist.
Quelle: dts Nachrichtenagentur