Koalition will Enquetekommission zur Corona-Aufarbeitung
Union und SPD bereiten die Einsetzung einer Enquetekommission im Bundestag zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie vor. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Politico am Freitag unter Berufung auf Koalitionskreise. Aktuell stimmen die Fraktionen den Einsetzungsbeschluss demnach im Detail ab. Am Dienstag könnte er von den Fraktionen auf den Weg gebracht werden. Die Kommission könnte dann vom Bundestag offiziell eingesetzt werden.
Als Vorsitzende des Gremiums ist die CDU-Bundestagsabgeordnete Franziska
Hoppermann im Gespräch. Der Kommission sollen sowohl Abgeordnete als
auch Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft angehören. Insgesamt
soll sie aus 14 Bundestagsmitgliedern und 14 Sachverständigen bestehen.
Laut
einem Entwurf für den Einsetzungsbeschluss, über den das Magazin
berichtet, soll die Kommission den Titel "Aufarbeitung der
Corona-Pandemie und Lehren für zukünftige pandemische Ereignisse"
tragen. Ziel sei, ein "Gesamtbild der Pandemie, ihrer Ursachen, Verläufe
und Folgen einerseits sowie der staatlichen Maßnahmen andererseits
umfassend und verständlich aufzuzeigen", um daraus "belastbare
Schlussfolgerungen für die Zukunft" zu ziehen.
Die Kommission
soll unter anderem "die Angemessenheit, Wirksamkeit und
Verhältnismäßigkeit damals ergriffener staatlicher Maßnahmen"
untersuchen. Gegenstand seien auch die Auswirkungen der Pandemie auf
"Kinder und Jugendliche" sowie "vulnerable Gruppen" sowie
"Verantwortlichkeiten" und "Fehlentscheidungen".
Auch die
"Beschaffung und Vergabepraxis medizinischer Schutzausrüstung und
anderer kritischer Güter - insbesondere für Masken" soll laut Antrag
untersucht werden. Es gehe um eine Analyse unter dem Aspekt der
"Schnelligkeit, Transparenz, Wirtschaftlichkeit und Rechtmäßigkeit".
Unionsfraktionschef
Jens Spahn (CDU), der zu Beginn der Corona-Pandemie Gesundheitsminister
war, steht aktuell in Zusammenhang mit Milliarden-Ausgaben für
Masken-Beschaffungen in der Kritik.
Quelle: dts Nachrichtenagentur