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Umfrage: Bürger wünschen sich Abschaffung der Praxisgebühr

Archivmeldung vom 29.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Dr. Philipp Rösler Bild: Fdp nds / de.wikipedia.org
Dr. Philipp Rösler Bild: Fdp nds / de.wikipedia.org

Die Mehrheit der Bundesbürger spricht sich für eine Abschaffung der Praxisgebühr aus. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag des Nachrichtenmagazins "Focus".

Demnach sprechen sich 61 Prozent der Befragten für die Abschaffung der Praxisgebühr aus. Auch Koalitionsüberlegungen, künftig die Rente von Bedürftigen aufzustocken, finden ein positives Echo: Auf einer Wunschliste politischer Projekte, bei der von sechs Vorhaben drei ausgewählt werden konnten, erzielte die "Rentenaufstockung für langjährig berufstätige Rentner" einen Wert von 59 Prozent. Eine Besserstellung der Mütter bei den Renten wünschen 55 Prozent. Es folgten die Projekte "Krankenkassenbeiträge absenken" (44 Prozent) und "Rentenversicherungsbeiträge absenken" (29 Prozent). Die Einführung des Betreuungsgeldes landete mit einem Wert von 19 Prozent auf dem letzten Rang.

Zugleich geben fast die Hälfte der Befragten der Arbeit der Bundesregierung recht gute Noten. Drei Prozent gaben an, sie seien "sehr zufrieden", 43 Prozent stuften sich als "eher zufrieden" ein. "Eher unzufrieden" zeigten sich 39 Prozent, 13 Prozent erklärten, sie seien "völlig unzufrieden" mit der Arbeit der Bundesregierung.

Unterdessen ist das Regierungsbündnis einer Großen Koalition weiterhin das beliebteste bei den Bürgern. In der Befragung nannten 27 Prozent diese Konstellation als ihr Wunsch-Bündnis für die Zeit nach der Bundestagswahl im nächsten Jahr. Auf den folgenden Plätzen landeten Rot-Grün (22 Prozent), Schwarz-Gelb (14 Prozent), Schwarz-Grün mit 12 und die "Ampel" mit Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen mit fünf Prozent. TNS Emnid befragte am 23. und 24. Oktober 1.000 Bürger.

Rösler beharrt auf Abschaffung der Praxisgebühr

Vor dem Koalitionsgipfel mit der Union hat FDP-Chef Philipp Rösler seine Forderung bekräftigt, die Praxisgebühr abzuschaffen. "Die Abschaffung der Praxisgebühr ist der beste Weg, um die Menschen zu entlasten", sagte Rösler dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".

Der Vizekanzler stellte sich damit gegen seinen Fraktionsvorsitzenden Rainer Brüderle. Dieser hatte in der vergangenen Woche erklärt, denkbar sei auch eine Senkung der Krankenkassenbeiträge. Die Spitzen von Union und FDP wollen sich am 4. November treffen, um über strittige Themen zu beraten.

AOK Chef: "Alle Zuzahlungen müssen auf den Prüfstand"

Im Streit um die Abschaffung der Praxisgebühr fordern führende Vertreter der Krankenkassen, alle Zuzahlungen auf den Prüfstand zu stellen. "Wer sagt, die Praxisgebühr müsse abgeschafft werden, weil sie überflüssige Arztbesuche nicht vermeide und zu bürokratisch sei, springt zu kurz", sagte der Vorstandschef der AOK Rheinland-Hamburg, Günter Wältermann, dem "Handelsblatt".

"Auch andere Zuzahlungen sind bürokratisch." Er sei daher dafür, vor einer Entscheidung alle Zuzahlungen darauf hin zu prüfen, ob sie die Nachfrage in eine medizinisch wünschenswerte Richtung steuerten, ob sie sozial vertretbar seien und ob sie vermeidbare Bürokratie auslösten.

Als Beispiel für eine problematische Zuzahlung nannte Wältermann die Selbstbeteiligung bei häuslicher Krankenpflege: "Ich kann nicht erkennen, dass die zehn Prozent Selbstbeteiligung an den gesamten Pflegekosten in den ersten 28 Tagen der häuslichen Pflege eine sinnvolle Steuerungswirkung haben," sagte Wältermann.

Er habe vielmehr den Eindruck, dass es hier vor allem darum gehe die Finanzen des Gesundheitssystems zu stabilisieren Stabile Finanzen seien allerdings auch ein legitimes Anliegen, fügte Wältermann hinzu. Daher müsse die Politik, wenn sie Selbstbehalte abschaffe auch für nachhaltigen Ersatz sorgen. Die Praxisgebühr, wie vom saarländischen Gesundheitsminister Andreas Storm gefordert, für zwei Jahre auszusetzen bis die Überschüsse im Gesundheitsfonds verbraucht seien, sei falsch.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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