Zollstreit: Brantner wirft Merz europaschädliches Vorgehen vor

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Im Zollstreit mit den USA haben die Grünen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) vorgeworfen, einen für Europa schädlichen Deal mit den USA zu unterstützen. "Mich alarmiert der Brandbrief der deutschen Digitalwirtschaft an Bundeskanzler Merz: Es ist schädlich und uneuropäisch, dass er im Zollstreit nun Druck auf die Europäische Kommission macht, einen Deal mit den USA abzuschließen - egal, was es kostet", sagte Grünen-Chefin Franziska Brantner der "Rheinischen Post".
"Die großen US-Tech-Konzerne wie Google sollen offenbar ein
Mitspracherecht bei der Anwendung des Digital Markets Act in der EU
bekommen, sie könnten also die Regulierung bei uns mitbestimmen."
Friedrich Merz müsse dies in Brüssel verhindern, forderte die
Grünen-Politikerin. "Sonst stützt er Monopole, schadet europäischen
Unternehmen und beschränkt unsere Freiheiten."
Sollten die
Verhandlungen mit den USA über einen Handelsvertrag scheitern, würde das
laut Brantner die deutsche Wirtschaft wegen ihrer hohen
Exportabhängigkeit besonders treffen. "Deswegen ist es richtig,
konstruktiv zu verhandeln, aber Merz darf keinen Bückling vor Trump und
seinen Tech-Oligarchen machen und dadurch unseren Unternehmen der
Zukunft das Wasser abgraben", so Brantner weiter.
Die EU strebt
eine Grundsatzvereinbarung im Zollstreit mit den USA an, die bis diesen
Mittwoch gelingen soll. Scheitert die Einigung, hat US-Präsident Donald
Trump bereits weitere Zölle auf Importe aus der EU angedroht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur