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Deutlicht weniger: Nur noch 950 Angriffe auf Muslime und Moscheen im Jahr 2017

Archivmeldung vom 03.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Zentralrats der Muslime Logo
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Von Unbekannt - extracted from Plakat (PDF), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29325188

Zentralrat der Muslime befürchtet hohe Dunkelziffer - Linke warnt vor "Islamhassern im Parlament" Osnabrück. Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland mindestens 950 Angriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen wie Moscheen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) vorliegt. Dabei wurden 33 Menschen verletzt.

Die Behörden registrierten allein knapp 60 Anschläge, Schmierereien und Schändungen, etwa mit Schweineblut, auf Moscheen und sonstige islamische Einrichtungen. In fast allen Fällen waren die Täter Rechtsextreme. Da die Behörden Daten zu islamfeindlichen Straftaten erst seit Jahresbeginn 2017 auswerten, gibt es keine Vergleichszahlen aus 2016. Zu den erfassten Straftaten zählen Hetze gegen Muslime oder muslimische Flüchtlinge im Netz (sogenannte Hasskommentare), Drohbriefe, Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen oder muslimische Männer auf der Straße, aber auch Sachbeschädigung und Nazi-Schmierereien an Häusern und Moscheen. Über die Höhe des Schadens hatten die Behörden keine Erkenntnisse. Zudem wurden 2017 insgesamt knapp 90 Kundgebungen gegen die vermeintliche "Islamisierung Deutschlands" gezählt. In diesen Zahlen sind jedoch die Pegida-Aufmärsche in Sachsen nicht erfasst.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime (ZMD), Aiman Mazyek, geht davon aus, dass die Statistik nicht alle Delikte erfasst und so die Wirklichkeit nur in Teilen abgebildet wird. Mazyek sagte der "NOZ": "Es gibt ein großes Dunkelfeld, weil die Behörden, also Polizei und Staatsanwaltschaften, noch nicht dafür sensibilisiert sind und deshalb viele Fälle in der Statistik nicht auftauchen." Zudem würden Betroffene häufig keine Anzeige erstatten.

Zum Jahresende entspannte sich die Lage etwas. Nach vorläufigen Zahlen gab es im vierten Quartal 167 registrierte Vorfällen (davon fünf Angriffe auf Moscheen und muslimische Religionsstätten). Das ist deutlich weniger als noch im dritten Quartal mit 288 Vorfällen. Die innenpolitische Expertin der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke, sagte: "Das ist zwar erfreulich, aber kein Grund zur Entwarnung." Jelpke befürchtet mit Blick auf die AfD, dass sich eine muslimfeindliche Stimmung in Deutschland verfestigt: "Die Islamhasser haben inzwischen den Sprung von der Straße in den Bundestag geschafft und tragen von der Parlamentstribüne zur Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas gegenüber muslimischem Leben in Deutschland bei."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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