Städtetag kritisiert Prioritäten des Koalitionsausschusses
Der Deutsche Städtetag sieht in der von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach dem Koalitionsausschuss angekündigten Bürgergeldreform nur einen ersten Schritt. Der Themenfokus der Koalition stimme aus Sicht der Kommunen noch nicht, sagte Hauptgeschäftsführer Christian Schuchardt der "Rheinischen Post".
"Bürgergeld ist bei uns in den Städten nicht der größte Kostentreiber.
Die Kosten laufen bei anderen Leistungen aus dem Ruder, wie etwa der
Hilfe zur Pflege, den Eingliederungshilfe oder der Kinder- und
Jugendhilfe." Hier müsse der Bund Lösungen finden, "die uns entlasten",
forderte Schuchardt.
"Diese Themen spielen aber bisher weder in
den Koalitionsdebatten noch in der Sozialstaatskommission eine Rolle",
kritisierte der Hauptgeschäftsführer. Gut sei allerdings, "dass die
Koalition die Reform der Sozialsysteme jetzt ganz oben auf die Agenda
setzt." Die Jahr für Jahr drastisch steigenden Sozialausgaben seien "ein
Hauptgrund für die katastrophale Finanzlage der Städte", behauptete
Schuchardt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur