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Experte: Deutschland schlecht gegen Cyber-Angriffe gerüstet

Archivmeldung vom 11.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Antje Delater / pixelio.de
Bild: Antje Delater / pixelio.de

Der Cyber Sicherheitsrat Deutschland hält Deutschland im Inneren für schlecht gerüstet gegen Cyber-Angriffe: "Wir steuern auf Verhältnisse wie bei der Bundeswehr zu", sagte Arne Schönbohm, Präsident der Vereinigung, der "Welt". Der Experte für Cyber War und IT-Sicherheit kritisiert Versäumnisse in der Politik. Die Lage sein besorgniserregend. "Die Innere Sicherheit, wird derzeit aber komplett außer Acht gelassen."

Die aktuelle Diskussion konzentriere sich zu sehr auf die Bundeswehr und die äußere Sicherheit. Dabei redeten alle von der asymmetrischen Bedrohung, welche eine große Gefahr für die innere Sicherheit darstellt. "Dabei müsste man sich doch gerade jetzt fragen, was es für die Innere Sicherheit bedeutet, wenn die Bundeswehr quasi ausfällt", sagte Schönbohm.

Der Experte kritisiert massiv Innenminister Thomas de Maizière und sein geplantes Gesetz zur IT-Sicherheit: "Eigentlich ist das Bundesinnenministerium mit seinem Kampf gegen Cyberattacken gescheitert", sagte Schönbohm. Die Mitarbeiter der Behörden versuchten zwar eine gute Arbeit zu machen, fänden aber keine richtige Resonanz. "Das Cyberabwehrzentrum lahmt wegen Doppelzuständigkeiten und Bürokratie. Das liegt auch an der Führungsphilosophie. Die Zuständigkeiten sind auf drei Ebenen in Bund und Länder verteilt, Innenministerium, Bundeskriminalamt und die Verfassungsschützer."

Beim geplanten Gesetz des Innenministers zu IT-Sicherheit vermisst Schönbohm ein Gesamtkonzept. Er fordert, künftig einen Verantwortlichen für die Cybersicherheit im Kanzleramt zu installieren. "Er muss koordinieren aber auch die Richtlinienkompetenz in diesem Bereich haben. In den USA nennt man diese Position Cyber Czar." Denn neben den genannten Sicherheitsbehörden seien schließlich auch die Ressorts Justiz, Aussen und Verteidigung und die Forschung betroffen. "Sie stehen aber beim bisherigen Konzept vollkommen außen vor. Deswegen sollte der Cyber Czar als Verantwortlicher Macher im Bereich der Cybersicherheit steuern und auch ein zentraler Ansprechpartner für die Länder sein", sagte Schönbohm.

Der Cyber-Sicherheitsrat hat sich vor zwei Jahren in Berlin gebildet, um Unternehmen, Behörden und politische Entscheidungsträger im Bereich Cyber-Sicherheit zu beraten. Der Verein hat 70 Mitglieder aus der Sicherheitsbranche und repräsentiert nach eigenen Angaben 1,8 Millionen Arbeitnehmer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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