AfD-Fraktion berät Antrag zur Wiedereinsetzung der Wehrpflicht

Bild: CC BY-SA 3.0 / Olaf Kosinsky / Wikimedia Commons
In der AfD steht ein jahrelanger Streit um die Wehrpflicht wohl vor dem Ende. Die Bundestagsfraktion berät derzeit laut der "Welt" einen Antrag mit dem Titel "Verteidigungsfähigkeit Deutschlands sichern - Wehrpflicht reaktivieren". In dem Entwurf wird demnach die Bundesregierung aufgefordert, die im Jahr 2011 beschlossene Aussetzung der Wehrpflicht im Frieden zurückzunehmen.
Der Entwurf wurde bislang von den Mitgliedern des Arbeitskreises
Verteidigung der Fraktion gezeichnet und am Dienstagnachmittag gemeinsam
mit weiteren Anträgen aus dem Büro des parlamentarischen
Geschäftsführers Bernd Baumann an die anderen Arbeitskreise zur
Mitberatung verschickt. Er könnte nach der Sommerpause in den Bundestag
eingebracht werden.
Die Bundeswehr sei zur Wahrnehmung ihres
Kernauftrags der Landesverteidigung nicht befähigt, heißt es darin. "Die
zwingend erforderliche Aufwuchsfähigkeit, also die deutliche
Vergrößerung der Streitkräfte im Falle einer Krise oder der
existenziellen Bedrohung eines Krieges, ist nicht gewährleistet."
Der
AfD-Fraktionsvorsitzende Tino Chrupalla hatte sich in den vergangenen
Jahren mehrfach dagegen ausgesprochen, während des Ukraine-Kriegs die
Forderung nach einer Wiedereinsetzung der Wehrpflicht zu erheben. Etwa
im Februar 2023 sagte er, der aktuelle Zeitpunkt für die
Wehrpflicht-Forderung sei "ein bisschen verkehrt, wo die Bürger gerade
Angst haben, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen wird". Im
Dezember 2024 sagte er der "Welt", dass die Wehrpflicht im
Grundsatzprogramm der AfD bleibe, aber die Forderung für viele Wähler
"in der aktuellen Diskussion irritierend" sei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur