Kursstreit in Berlin: „CCS-Sackgasse“ – SPD-Minister geht auf Distanz

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) kritisiert zentrale energiepolitische Vorhaben von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), meldet die dts Nachrichtenagentur. Schneider verweist in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt auf steigende Kosten und Gefahren für die Klimaziele.
Schneider warnt vor einem „politischen Schlingerkurs“, der nach seiner Darstellung zu Mehrkosten führen und die Erreichung der Klimaziele gefährden würde. Auslöser ist Reiches Ankündigung, die Ausbauziele beim Wasserstoff abzuschwächen. Der Umweltminister hält das für einen Fehler und betont, der Hochlauf stocke zwar, niedrigere Ziele seien aber „keine Lösung“. Auch die von Reiche angedachte Option, Gaskraftwerke über die Abscheidung und Speicherung von CO₂ (CCS) zukunftsfähig zu machen, bewertet Schneider skeptisch.
Neue Gaskraftwerke müssten H₂-ready sein, schreibt er, während CCS in der Stromerzeugung auf absehbare Zeit keine wettbewerbsfähige Technologie sei. Reine Gaskraftwerke ohne klare Perspektive auf Wasserstoff seien eine „klimapolitische Sackgasse“. Zusätzlich mahnt Schneider, beim Netzausbau dürfe nicht gebremst werden. Er fordert einen beschleunigten Ausbau, der sich am notwendigen Zubau erneuerbarer Energien orientiert.
Quelle: ExtremNews