Spahn fordert "Iron Dome über Europa"
Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) fordert als Reaktion auf die Eskalation im Nahen Osten eine bessere Luftraumverteidigung für Europa nach israelischem Vorbild. "Einen Iron Dome über Europa zu spannen, dafür muss sich die Bundesregierung jetzt mit voller Kraft einsetzen - und mit vollem Tempo", sagte Spahn den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft" sowie der "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten".
Zur Begründung verwies Spahn auf die Geschehnisse in Israel, aber auch
in der Ukraine. "Wir haben eine Schutzpflicht für unsere Bevölkerung",
fügte der CDU-Politiker hinzu.
Konkret forderte Spahn, "das
Projekt eines Iron Dome als eine europäische Säule des transatlantischen
Bündnisses voranzutreiben". Europa müsse sich vor anfliegenden Raketen,
Drohnen und anderem Fluggerät schützen können, dazu gehöre auch der
Weltraum.
Das System Iron Dome (Eiserne Kuppel) schützt Israel
vor heranfliegenden Kurzstreckenraketen. Der Begriff wird aber auch als
Synonym für eine umfassendere Flugabwehr verwendet. Deutschland hatte
2022 die europäische Initiative Essi gestartet, mit der die bisherigen
Schutzlücken geschlossen werden sollen.
Spahn verteidigte zudem
die Äußerung von Kanzler Friedrich Merz (CDU), wonach Israel mit den
Angriffen auf Iran die "Drecksarbeit" erledige. "Er hat ausgesprochen,
wie es ist." Der Fraktionschef nutzte seinerseits in dem Zusammenhang
den Begriff "Befreiungsschlag": Wörtlich sagte Spahn: "Israel hat in
einem Befreiungsschlag auf den Terror der Hamas, der Hisbollah und nun
des Iran reagiert." Er fügte hinzu: "Aber das ist mit viel Leid auch für
Unschuldige verbunden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur