Habeck rechnet mit Klöckner und Söder ab

Bild: Eigenes Werk /SB
Ex-Vizekanzler Robert Habeck (Die Grünen) hält fachlich nichts von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU). Sie sei "unfähig, ihr Amt überparteilich auszuüben", sagte er der "taz". "Frau Klöckner hat immer nur polarisiert, polemisiert und gespalten. Insofern war von Anfang an klar, dass sie eine Fehlbesetzung ist", sagte Habeck. "Inzwischen sagen selbst Leute aus der Union, dass Merz sie nur zur Präsidentin gemacht hat, um sie von einem Ministerposten fernzuhalten, auf dem sie noch mehr Schaden anrichtet."
Klöckner hatte mit Hinweis auf die Neutralitätspflicht am Christopher
Street Day das Hissen der für Vielfalt stehenden Regenbogenfahne auf dem
Bundestag untersagt und Regenbogenfahnen aus den Büros der
Bundestagsabgeordneten entfernen lassen. Für Habeck ein Beleg, wie
Kulturkämpfe inszeniert werden. "Es gab faktisch kein Problem. Dann hat
Julia Klöckner diese Debatte vom Zaun gebrochen und darüber die
Gesellschaft gespalten", sagte Habeck. "Ob mutwillig oder aus
Dämlichkeit" wisse er allerdings nicht.
Diese
Kulturkampfinszenierungen seien Ablenkungsmanöver. Das könne man auch am
CSU-Vorsitzenden Markus Söder und dessen Selfies mit Fleisch- und
Wurstwaren sehen. "Dieses fetischhafte Wurstgefresse von Markus Söder
ist ja keine Politik", sagte Habeck. "Und es erfüllt dennoch einen
Zweck. Die realen Probleme bleiben unbearbeitet, die zentralen
Herausforderungen, die ein Land zu lösen hat, werden nicht diskutiert."
Habeck
hat am heutigen Montag angekündigt, sein Bundestagsmandat zum 1.
September zurückzugeben. Er wird ins Ausland gehen und 2026 an
verschiedenen ausländischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen
forschen, lehren und lernen. Er nannte gegenüber der "taz" das Dänische
Institut für Internationale Studien in Kopenhagen und die Universität
Berkeley in Kalifornien. Dazu kämen noch weitere Stationen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur