SPD-Chef verteidigt von Männern dominierte Führungsriege

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SPD-Chef und Vizekanzler Lars Klingbeil sieht trotz der Besetzung der obersten Führungspositionen der Regierungsparteien und -fraktionen mit fast ausschließlich Männern keinen Machtverlust für Frauen.
Auf die Frage, was schieflaufe, wenn bis auf die eigene Co-Vorsitzende
ausschließlich Männer bei CDU, CSU und SPD als Parteichefs,
Fraktionschefs, Generalsekretäre und Erste Parlamentarische
Geschäftsführer das Sagen hätten, antwortete Klingbeil dem
"Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Sonntagausgaben): "Diese Aussage
würden Saskia Esken, Bärbel Bas, Manuela Schwesig und Anke Rehlinger zu
Recht nicht akzeptieren. Und ich im Übrigen auch nicht."
Klingbeil
verwies auf den Frauenanteil in den SPD-Gremien: "Die Führung der
Fraktion hat mehr Frauen als Männer, wir stellen die zwei starken
Ministerpräsidentinnen und auch an der Parteispitze setzen wir mit der
Doppelspitze und drei Stellvertreterinnen im Präsidium auf mehrheitlich
Frauen. Und das ist richtig so."
Kabinett, Präsidium und
Fraktionsführung der SPD seien für ihn die wichtigsten
Entscheidungsgremien. Ferner habe die SPD ein Team von sechs Frauen und
drei Männern in der Regierung geschickt. Klingbeil erklärte: "Natürlich
können wir immer noch besser werden. Das ist auch mein Anspruch." In der
SPD und auch für ihn persönlich sei Parität eine
Selbstverständlichkeit.
Die Entscheidung, dass er nach der
historischen Niederlage bei der Bundestagswahl als Parteichef zum
Vizekanzler und Finanzminister aufstieg, während Co-Parteichefin Esken
weder ins Kabinett kam noch SPD-Vorsitzende bleiben wird, sei wie alle
anderen Entscheidungen an der Parteispitze gemeinsam getroffen worden.
Es sei nicht um "Entscheidungen gegen Einzelne" gegangen, sondern darum,
die SPD neu aufzustellen.
Mit Blick auf Esken und den aus dem
Kabinett ausgeschiedenen Arbeitsminister Hubertus Heil sprach er aber
"von Wochen großer Verantwortung und harter Entscheidungen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur