Jusos erteilen Pistorius' Wehrdienst-Modell eine Absage

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Kurz vor der Befassung des Bundeskabinetts mit dem neuen Wehrdienst-Modell von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat die SPD-Nachwuchsorganisation Jusos scharfe Kritik an dem Gesetzentwurf geübt. "Die Pläne der Bundesregierung für einen neuen Wehrdienst gehen viel zu weit", sagte Juso-Chef Philipp Türmer der "Rheinischen Post".
"Sie beinhalten eine Hintertür, um junge Männer einzuberufen, wenn die
verteidigungspolitische Lage einen schnellen Aufwuchs der Streitkräfte
zwingend erfordert, der auf freiwilliger Grundlage nicht erreichbar ist.
So steht es im Gesetzentwurf von Boris Pistorius", mahnte Türmer.
"Das
geht zu weit in Richtung Wehrpflicht und widerspricht dem Kompromiss,
den wir mit Boris Pistorius gefunden hatten. Er hat beim SPD-Parteitag
eindeutig zugestimmt, keine aktivierbare gesetzliche Möglichkeit zur
zwangsweisen Heranziehung junger Männer zu schaffen", kritisierte der
Juso-Vorsitzende. "Wir Jusos lehnen diese Möglichkeit im Entwurf daher
klar ab und setzen auf Änderungen hin zu klarer Freiwilligkeit", sagte
Türmer. "Die Bundeswehr muss attraktiver für Menschen werden, die sich
als aktive Soldaten verpflichten wollen. Diese Kräfte braucht die
Bundeswehr schließlich am dringendsten", so der SPD-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur