Düll gegen Einbezug von Lehrern in gesetzliche Rente
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, lehnt den Vorschlag von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD), Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung zu integrieren, als "falsches Signal" ab. Er warnt, dass dies die "Attraktivität des Lehrerberufs weiter senken" würde. "Der Deutsche Lehrerverband lehnt eine Integration der Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung ab. Das Beamtentum ermöglicht dem Staat, qualifizierte Fachkräfte langfristig zu binden und ihnen im Gegenzug besondere Pflichten und Loyalität abzuverlangen", sagte Düll der Mediengruppe Bayern.
"Eine Abschaffung der eigenständigen Altersversorgung für Beamte würde
die Attraktivität des Lehrerberufs weiter senken und den Lehrermangel
verschärfen." In Zeiten, in denen der Staat dringend qualifiziertes
Personal benötige, spricht er von einem "falschen Signal".
Der
Mangel an qualifizierten Lehrkräften bleibt laut Düll eine der größten
Herausforderungen im deutschen Bildungssystem. "Aktuell ist keine
nachhaltige Entspannung beim Lehrermangel zu erkennen." Quereinsteiger
könnten die Situation kurzfristig abmildern, aber nicht die
strukturellen Probleme lösen. "Die Belastung für das vorhandene Personal
ist weiterhin sehr hoch und wirkt sich negativ auf die
Unterrichtsqualität und die individuelle Förderung der Schülerinnen und
Schüler aus", sagte er.
Auch wenn in einigen Jahren die
Schülerzahlen wieder sinken sollten, spricht sich Düll gegen eine
Senkung der Lehrkräftezahl aus. "Eine Lehrkräftereserve an jeder Schule
hilft, Unterrichtsausfall durch Abwesenheit wegen zum Beispiel Krankheit
oder Weiterbildung zu verhindern oder die Förderung in kleinen Gruppen
zu ermöglichen."
Der Deutsche Lehrerverband ist gegen ein
generelles Handy-Verbot an Schulen. "Ein absolutes Verbot für alle
Altersgruppen und den gesamten Schulbereich ist weder praktikabel noch
durchsetzbar", sagte Düll mit Blick auf viele Eltern, die wollten, dass
ihre Kinder im Notfall erreichbar sind. "Entscheidend ist, dass wir
gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sowie Eltern Regeln für den
sinnvollen Umgang mit digitalen Geräten erarbeiten. Medienkompetenz und
verantwortungsbewusster Umgang mit Smartphones müssen Teil des
Bildungsauftrags sein", erklärte der Verbandspräsident. "Ein
flächendeckendes Komplettverbot führt nur zu Umgehung und schadet dem
Vertrauensverhältnis zwischen Lehrkräften und Schülern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur