Weil fordert schnellere Sondierungsergebnisse von Merkel
Archivmeldung vom 10.10.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNiedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat Kanzlerin Angela Merkel aufgefordert, bei den Sondierungen schneller voran zu kommen und Parallel-Gespräche seiner Partei ausgeschlossen. Weil antwortete der "Bild-Zeitung" auf die Frage, ob die SPD die Regierungsbildung in die Länge zieht: "Momentan sehe ich nur, dass sich Frau Merkel erstaunlich viel Zeit für die Sondierungen nimmt, das hat nichts mit der SPD zu tun. Alle Beteiligten sollten Interesse an einer Regierungsbildung haben, die so schnell wie möglich erfolgt."
Die Union müsse sich jetzt entscheiden, mit wem sie Verhandlungen führen will. Weil sagte der "Bild-Zeitung": "Wir werden keine parallelen Gespräche zulassen."
Union und Grüne zu Sondierungsgesprächen zusammengekommen
In Berlin sind am Donnerstagnachmittag Vertreter von Union und Grünen zu einem ersten Sondierungsgespräch im Gebäude der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft zusammengetroffen. Für die CDU waren Angela Merkel, Generalsekretär Hermann Gröhe, der Fraktionsvorsitzende Volker Kauder, Finanzminister Wolfgang Schäuble, Kanzleramtschef Ronald Pofalla und die Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich aus Sachsen sowie Volker Bouffier aus Hessen angekündigt. Die Delegation der CSU standen Parteichef Horst Seehofer,
Generalsekretär Alexander Dobrindt, Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt, den Bundesministern Hans-Peter Friedrich, Peter Ramsauer und der Ex-Ministerin Ilse Aigner sowie CSU-Vize Barbara Stamm im Aufgebot. Für die Grünen wollten die Parteichefs Claudia Roth und Cem Özdemir, die Spitzenkandidaten aus dem Bundestags-Wahlkampf, Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin, der neue Fraktionschef Anton Hofreiter, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, sowie die Vize-Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalens, Sylvia Löhrmann, und die Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke verhandeln.
Unklar ist, wie ernst es den Verhandlungspartnern wirklich ist. Beobachter gehen längst fest davon aus, dass es zu einer Großen Koalition aus Union und SPD kommt, dennoch betonten beide Seiten immer wieder, mit "großer Ernsthaftigkeit" in das Treffen zwischen Union und Grünen zu gehen. Gleichzeitig schossen aber einzelne Vertreter aus beiden Lagern im Vorfeld mit spitzen Bemerkungen und neuen Forderungen auf die jeweils andere Seite.
Quelle: dts Nachrichtenagentur