SPD-Generalsekretär hält an Brosius-Gersdorf fest

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf hat dem CSU-Vorschlag für gänzlich neue Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht eine Absage erteilt und das Festhalten der SPD an Frauke Brosius-Gersdorf bekräftigt.
Klüssendorf sagte der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe): "Frau
Brosius-Gersdorf ist eine hervorragend qualifizierte und übrigens auch
gemeinsame Kandidatin der SPD und der Union, schließlich wurde sie
zusammen vorgeschlagen und hat im Richterwahlausschuss die erforderliche
Zwei-Drittel-Mehrheit bekommen. Wir haben keinen Zweifel daran, dass
sie für das Amt geeignet ist."
Die Union sei am Zug, im direkten
Gespräch mit Brosius-Gersdorf etwaige Bedenken aus dem Weg zu räumen,
sagte Klüssendorf. "Es wäre doch merkwürdig, wenn man sich einem
direkten Gespräch verweigern würde. Und dann gehe ich fest davon aus,
dass sich auch die Union hinter Frau Brosius-Gersdorf vereinen kann. Die
Plagiatsvorwürfe haben sich ja bereits in Luft aufgelöst", sagte der
SPD-Generalsekretär. Es bestehe zwar kein unmittelbarer Zwang durch
Zeitdruck, "aber politisch braucht es sicher zum Ende der Sommerpause
eine Entscheidung", forderte Klüssendorf.
Mit Blick auf die
Differenzen in der Koalition und die Kritik an Unionsfraktionschef Jens
Spahn (CDU) sagte Klüssendorf, man müsse "hart daran arbeiten, das
Vertrauen zurückzugewinnen." Er ergänzte: "Die Koalition braucht
dringend ein belastbares Fundament, auf dem wir den Rest der Wahlperiode
aufbauen können." Er wollte jedoch weiterhin nicht ausschließen, dass
die SPD einem Untersuchungsausschuss gegen Ex-Gesundheitsminister Jens
Spahn in der sogenannten Masken-Affäre zustimmen würde. "Die
Aufarbeitung der Entscheidungen und Zusammenhänge muss umfassend
geschehen. Und deshalb können und werden wir auch weiterhin nichts
ausschließen, was für die Aufklärung notwendig sein könnte", sagte
Klüssendorf.
Quelle: dts Nachrichtenagentur