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Biosprit-Reduzierung droht an FDP zu scheitern

Archivmeldung vom 03.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de

Die von mehreren Bundesministerien angestrebte Reduzierung des Einsatzes von Lebensmitteln als Kraftstoff droht an der FDP zu scheitern. "Biokraftstoffe sind eine wichtige Technologie zum Übergang in die Klimaneutralität des Verkehrs", sagte FDP-Fraktionsvize Carina Konrad der "taz".

Sie seien oftmals durch den Einsatz von Abfällen und Reststoffen gar keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion. Behauptungen über einen Konflikt "Tank gegen Teller" griffen zu kurz. "In der aktuellen Lage sind die kurzsichtigen Vorschläge zum Stopp der Beimischung kein echter Problemlöser, da die eingesetzten Pflanzensorten nicht für Nahrungsmittel verwendet werden können", ergänzte die Abgeordnete. Alle kostengünstigen Methoden zur Senkung des CO2-Ausstoßes müssten genutzt werden.

"Denn steigende Energiepreise sind auch ein Risiko für die Ernährungssicherheit." Martin Hofstetter, Agraringenieur der Umweltorganisation Greenpeace, wies die Argumente der FDP zurück. "Nicht mal 25 Prozent der Biokraftstoffe, die bei uns eingesetzt werden, stammen von Abfällen oder Reststoffen wie Frittenfett." Der Großteil werde aus Lebensmittelpflanzen wie Getreide hergestellt, sagte Hofstetter der "taz". Bisher dürfen die Mineralölkonzerne laut Bundesimmissionsschutzgesetz die von der EU geforderten Treibhausgaseinsparungen erfüllen, indem sie Benzin und Diesel Agrosprit beimischen, weil dieser offiziell eine bessere Klimabilanz hat als fossile Kraftstoffe. Damit werden laut Umweltministerium vier Prozent des Energieverbrauchs im Straßenverkehr gedeckt, wofür etwa 9,8 Millionen Tonnen Rohstoffe wie Weizen, Raps, Mais und Soja eingesetzt werden.

Doch unter anderem wegen des Krieges in der Ukraine sind die Preise für solche Lebens- und Futtermittel drastisch gestiegen, weshalb mehr Hunger in Entwicklungsländern befürchtet wird. Zudem ist Agrosprit mehreren Studien zufolge klimaschädlicher als Erdöl, wenn man die Folgen des hohen Flächenverbrauchs einkalkuliert. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte deshalb erklärt, sie wolle den Einsatz von Agrokraftstoffe aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen weiter reduzieren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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