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Union gegen "Deutsch lernen" als neues Schulfach

Freigeschaltet am 01.09.2025 um 06:52 durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Die Union lehnt den Vorstoß einer Bildungsforscherin ab, ein neues Schulfach "Deutsch lernen" für zugewanderte Kinder sowie solche mit Migrationshintergrund, die keine oder wenig Deutsch-Kenntnisse haben, einzuführen. Diese Forderung hatte die Schulentwicklungsforscherin und Leiterin der Iglu-Studie zum Leseverständnis von Grundschülern, Nele McElvany, mit Bezug auf Nordrhein-Westfalen in der "Rheinischen Post" erhoben.

Danach gefragt, ob ein solcher Ansatz allgemein sinnvoll wäre, sagte die Unions-Fraktionsvize Anja Weisgerber (CSU) der "Welt", dass der "Regelunterricht nicht leiden darf. Deshalb halten wir es für geboten, dass Kinder bereits vor der Einschulung über die notwendigen Sprachkenntnisse verfügen, möchten diese mit Sprach- und Entwicklungstests bei Vierjährigen feststellen und notfalls die Einschulung herauszögern."

Dort, wo dies aufgrund des Alters von Schülern "nicht mehr sinnvoll erscheint, muss die Sprachförderung in zusätzlichen Angeboten und verpflichtenden Kursen erfolgen. Die Willkommensklassen sind genau solch ein Instrument", sagte Weißgerber. McElvany hatte Willkommensklassen als wenig sinnvoll eingeordnet. Weisgerber sagte: "Es gibt faktische Grenzen des Machbaren - und die hohe Zuwanderung überlastet eben teilweise auch unsere Bildungs- und Schullandschaft."

Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Jasmina Hostert, äußerte ebenfalls Bedenken: "Grundsätzlich gelingt Sprachförderung am besten, wenn Kinder aktiv gefordert werden, die deutsche Sprache zu sprechen. Daher braucht es ein Umfeld, in dem Deutsch auch hauptsächlich gesprochen wird. Daher ist es wichtig, dass Kinder ohne deutsche Sprachkenntnisse nicht separiert werden, sondern von Beginn an mit Kindern, die Deutsch als Muttersprache sprechen, in Kitas und Schulen, aber auch außerhalb von Schule zusammenkommen."

Der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Martin Reichardt, machte folgenden Vorschlag: "Kinder ohne ausreichende Deutsch-Kenntnisse sollen nicht im laufenden Schulbetrieb aufgehalten werden, sondern verpflichtend an Volkshochschulen gefördert werden - bis mindestens Sprachniveau B1. Erst danach kehren sie in den regulären Unterricht zurück. So werden Regelschulen entlastet, und der Schulbetrieb gelingt."

Die bildungspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, Nicole Gohlke, forderte qualifizierte Lehrer: "Wir brauchen ausreichend Deutsch-Stunden, denn allzu oft ist Deutsch ein Fach, welches schneller ausfällt als MINT-Fächer". Sie machte sich zudem für eine gewichtigere Rolle des Bundes in der Bildungspolitik stark: "Die Linke fordert schon lange eine große Fachkräfte-Ausbildungsoffensive in der Bildung. Gute Bildung für alle Kinder wird es nur geben, wenn der Bund endlich mitfinanzieren kann in der Bildung. Wir sollten dringend über die Abschaffung des Kooperationsverbots reden. Die ist überfällig."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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