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SPD-Chef fordert höhere Fleischpreise

Archivmeldung vom 22.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: s.media / pixelio.de
Bild: s.media / pixelio.de

Der SPD-Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans hat nach dem Corona-Ausbruch bei dem Schlachtkonzern Tönnies höhere Fleischpreise und eine Debatte über Verteilungsgerechtigkeit in Deutschland gefordert.

"Fleisch ist ein Produkt, das mit hohem Einsatz an Energie und anderen Rohstoffen entsteht. Wert und Preis stehen oft in einem krassen Missverhältnis", sagte Walter-Borjans dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Der Fall Tönnies zeige, wie wenig Beachtung man der Frage schenke, wie Nahrung produziert werde, kritisierte der SPD-Chef. "Alles ist dem Gewinnstreben und der Effizienz untergeordnet - Hauptsache am Wochenende gibt es Steak im Sonderangebot."

Die Politik habe die Aufgabe, gute Arbeitsbedingungen und artgerechte Tierhaltung zu gewährleisten, so Walter-Borjans weiter. "Natürlich verteuert das die Produkte. Deshalb gehört zur Lösung dazu, dass Klein- und Mittelverdienende mehr Geld in der Tasche haben - durch faire Löhne und ein gerechtes Steuersystem." Dass sich Geringverdiener nur billiges Fleisch leisten könnten, sei ein Beleg dafür, dass die Verteilung des Reichtums in Deutschland nicht stimme. "Wenn Klein- und Mittelverdiener in Deutschland ihren Lebensstandard nur sichern können, weil Osteuropäer in unseren Schlachthöfen oder Näherinnen in Bangladesch für unsere Textilien ausgebeutet werden, dann läuft etwas gewaltig schief", so der SPD-Chef. "Wir müssten den Lebensstandard von Geringverdienern durch eine bessere Verteilung bei uns sichern - und nicht durch Ausbeutung der noch Schwächeren."

Über diese Verteilungsfragen werde die SPD im Bundestagswahlkampf reden. An der Fleischbranche und der Union übte Walter-Borjans scharfe Kritik. "Die Fleischindustrie hat ein System aufgebaut, in dem Arbeitskräfte wie Glieder einer Lieferkette behandelt werden: alles muss möglichst billig sein. Das als Begleiterscheinung der Marktwirtschaft abzutun, wie CDU/CSU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus es lange versucht hat, ist unanständig", sagte er dem RND. "Arbeitsminister Hubertus Heil braucht jetzt alle Unterstützung, um endlich mit den Missständen in der Fleischindustrie aufzuräumen. Ich fordere die CDU und CSU auf, weitere Verzögerungsmanöver zu unterlassen", so der SPD-Politiker.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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