"Münte" wollte nie Kanzler werden - "Hätte das nicht gut gemacht"

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Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering wollte nach eigenen Angaben nie selber Bundeskanzler werden. "Ich habe das nie angestrebt und hätte es auch nicht gut gemacht", sagte der 85-Jährige dem Magazin der "Süddeutschen Zeitung". "Ich komme aus einer kleinen Welt, spreche nicht mal Englisch. Was hätte das für ein Bild in der Welt abgegeben?"
Gefragt zum Thema Politische Kommunikation sagte Müntefering: "Man darf
als Politiker nicht immer gleich drauflosplappern. Manche denken, ein
gelungenes Gespräch bestehe darin, dass pausenlos geredet wird, aber das
stimmt nicht." Manchmal müsse man Luft holen, nachdenken, eine
Rückfrage stellen, so ein Gespräch sei weniger flüssig, aber wertvoll.
"Es geht nicht darum, möglichst schnell zu antworten, sondern sein
Gegenüber zu verstehen."
Müntefering sagte der Zeitung weiter,
dass ihm der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder nicht zum 85.
Geburtstag im Januar gratuliert habe. Er räumt allerdings ein, dass er
dies bei dessen 80. Geburtstag im Vorjahr auch nicht getan habe.
Müntefering hatte Schröder nach dem russischen Überfall auf die Ukraine
im Februar 2022 in einem Brief aufgefordert, sich von Putin zu
distanzieren: "Er hat nicht darauf reagiert. Seitdem haben wir nichts
mehr miteinander zu tun", so Müntefering.
Quelle: dts Nachrichtenagentur