Söder hält mögliches AfD-Verbot für "falsches Signal"

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CSU-Chef Markus Söder hat sich gegen ein AfD-Verbotsverfahren ausgesprochen. "Ich rate zunächst mal, diesen Bericht genau zu lesen", sagte Söder den Sendern RTL und ntv am Dienstag.
"Aber er ist natürlich schon ein finaler Weckruf, wenn ich das sagen
darf. Also zwischen der Beobachtung und der Einstufung einzelner
Landesverbände gerade im Osten haben wir das ja auch gemerkt. Jetzt als
Gesamtpartei, das muss natürlich auch eine Konsequenz haben", sagte der
Bayerische Ministerpräsident. "Ich bin aber gegen ein AfD-Verbot."
Ein
Verbot sei das falsche Signal ist. "Wir müssen die AfD dadurch stellen,
indem wir sie durch bessere Regierung überflüssiger machen. Aber ganz
entscheidend ist auch, dass man nicht jeden Tag wie das Kaninchen auf
die Schlange schaut und dass nicht jede Debatte sich nur um die AfD
bestimmt. Das gefällt der AfD", sagte der CSU-Chef. "Über die
Konsequenzen für den öffentlichen Dienst, über die Konsequenzen für die
Parteienfinanzierung, die sich aus so einer Einstufung ergeben, die auch
vom Bundesverfassungsgericht so akzeptiert sind, darüber lohnt es sich
zu reden und nachzudenken."
Parteien, die "nach ihren Zielen oder
nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche
demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder
den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden", sind nach
Artikel 21 des Grundgesetzes verfassungswidrig. Über die Frage der
Verfassungswidrigkeit entscheidet das Bundesverfassungsgericht. In einem
Bundesgesetz ist geregelt, dass der Verbotsantrag von Bundestag,
Bundesrat oder Bundesregierung gestellt werden kann.
Quelle: dts Nachrichtenagentur