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Ramsauer verteidigt "Denglisch"-Verbot im Ministerium

Archivmeldung vom 03.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Peter Ramsauer Bild: CDU/CSU-Fraktion
Peter Ramsauer Bild: CDU/CSU-Fraktion

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat das Verbot von Anglizismen in seinem Haus verteidigt. "Ich kenne kein Land der Erde, in dem man so respektlos mit der eigenen Sprache umgeht. Millionen Bürger fühlen sich ausgegrenzt, wenn uns Anglizismen inflationär und willkürlich überfluten", kritisierte der CSU-Politiker im Interview mit stern.de.

"Diese Entwicklung mache ich im Bundesverkehrsministerium nicht mit, nur weil es modern oder 'chic' ist". Wie am vergangenen Wochenende bekannt wurde, hat Ramsauer angeordnet, das "travel management" seines Ministerium wieder in Reisestelle umzubenennen, "deadline" in Abgabetermin und "meeting" in Besprechung.

Ramsauer will diesen Vorstoß allerdings nicht als gesamtgesellschaftliche Mission verstanden wissen. "Ich will ja nicht der Werbung oder der Gesundheitswirtschaft etwas vorschreiben", sagte Ramsauer stern.de. Es sei auch in Ordnung, wenn in seiner Familie Anglizismen verwendet würden. "Natürlich chillen meine Töchter auch mal, das ist normale Jugendsprache." Auch auf bayerische Worte will er nicht verzichten, obgleich sie mitunter ebenso unverständlich sind wie "denglische" Begriffe: "Ich spreche ganz bewusst mit bayerischer Färbung und dabei bleibt es auch. Ein Politiker, der sich verstellt, verleugnet seine Herkunft", sagte der Verkehrsminister. Einen Satz wie "o'zapft is" würde man im übrigen überall verstehen.

Ramsauers Anordnung ist eine der ersten konkreten politischen Reaktionen auf eine schon seit Jahrzehnten andauernde Debatte. So fordern unter anderem Verbraucherschützer, dass die Bezeichnungen auf Flughäfen und Bahnhöfen sowie die Produktnamen von Unternehmen mit öffentlicher Beteiligung, beispielsweise der Telekom, grundsätzlich in deutscher Sprache erfolgen sollten. Die CDU setzt sich laut Parteitagsbeschluss dafür ein, die Verwendung der deutschen Sprache im Grundgesetz festzuschreiben. Sprachforscher halten dagegen, dass die deutsche Sprache dynamisch sei und auch lateinische, griechische sowie französischstämmige Vokabeln aufweise.

Quelle: stern

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