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Arbeitgeber-Präsident Hundt lehnt Abschaffung der Praxisgebühr ab

Archivmeldung vom 15.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Dr. Dieter Hundt Bild: BDA
Dr. Dieter Hundt Bild: BDA

Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt lehnt eine Abschaffung der Praxisgebühr ab. "Ich rate der Koalition dringend davon ab, die Praxisgebühr abzuschaffen. Die Abschaffung wäre nur eine Entlastung der Ärzte, die Praxisgebühr einziehen zu müssen, aber keine Entlastung der Versicherten", sagte Hundt dem "Handelsblatt".

Hundt spricht sich stattdessen für eine Senkung des Beitragssatzes aus. Die Praxisgebühr sei Teil des ärztlichen Honorars, die Einnahmeausfälle der Ärzte von jährlich zwei Milliarden Euro müssten zwangsläufig von den Krankenkassen und damit im Ergebnis von den Versicherten ausgeglichen werden, betonte Hundt.

Der Arbeitgeberpräsident schlägt vor, die Praxisgebühr beizubehalten, sie aber sinnvoller auszugestalten. "Wenn sie zwar in geringerer Höhe, dafür aber bei jedem Arztbesuch erhoben würde, wäre die Steuerungswirkung deutlich besser. Die Praxisgebühr würde dann ihr ursprüngliches Ziel erreichen, die Zahl medizinisch unnötiger Arztbesuche zu senken", erklärte der Arbeitgeber-Präsident.

Bevor die Regierungskoalition die Rücklagen der Krankenkassen für höhere Arzthonorare verwende, solle sie das Geld besser den Beitragszahlern zurückgeben "und den auf deutlich zu hohem Niveau festgeschriebenen Beitragssatz senken", sagte Hundt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Freitag erstmals erkennen lassen, dass die Union dem Drängen der FDP auf Abschaffung der Gebühr nachgeben könnte.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) bekräftigte am Wochenende seine Forderung, die Gebühr abzuschaffen. CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn hatte allerdings darauf hingewiesen, dass die Praxisgebühr jährlich zwei Milliarden Euro einbringt, die dem Gesundheitsfonds andernfalls fehlen würden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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