SPD-Parteitag stimmt für Vorbereitung eines AfD-Verbotsverfahrens
Der SPD-Bundesparteitag in Berlin hat sich für die Vorbereitung eines möglichen AfD-Verbotsverfahrens ausgesprochen. In dem am Sonntag mit großer Mehrheit beschlossenen Antrag heißt es konkret: "Jetzt ist die Zeit, dass die antragsberechtigten Verfassungsorgane die Voraussetzungen schaffen, um unverzüglich einen Antrag auf Feststellung der Verfassungswidrigkeit der AfD stellen zu können."
Demnach soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe die Erfolgsaussichten eines Verbotsverfahrens prüfen.
Bei
der Vorstellung des Antrags sagte Thüringens Innenminister Georg Maier:
"Die AfD hat erst damit begonnen, unsere Demokratie zu beseitigen."
Deshalb sei es an der Zeit, jetzt die Instrumente zu nutzen, die die
Mütter und Väter des Grundgesetzes angedacht haben. Er wies auch
Vergleiche mit dem gescheiterten NPD-Verbotsverfahren zurück: Dieses sei
damals wegen der "mangelnden sogenannten Potenzialität" nicht
erfolgreich gewesen. Die NPD sei also "nicht wirkmächtig genug" gewesen -
es gebe keinen Zweifel, dass das bei der AfD anders sei.
Auch
SPD-Chef Lars Klingbeil kam in der Debatte zu Wort. Er hob hervor, dass
es wichtig sei, dass die SPD eine geschlossene Haltung zu dem Thema
vertrete. "In dem Moment, wo der Verfassungsschutz sagt, das ist eine
gesichert rechtsextreme Partei, darf es kein Taktieren mehr geben."
Demokraten müssten die Instrumente nutzen, die sie haben, um die
Verfassung zu schützen.
"Deswegen ist es richtig, dass wir jetzt
ein Verbotsverfahren ernsthaft vorbereiten, dass es geprüft wird und
dass diese Option natürlich nicht vom Tisch genommen wird, wie sich das
mancher in der Union an dieser Stelle vorstellt", so Klingbeil. Das sei
zwar nicht alles, was man im Kampf gegen Rechts machen müsse, aber "die
juristische Auseinandersetzung gehört im Kampf gegen Rechts dazu", sagte
der SPD-Chef.
Quelle: dts Nachrichtenagentur