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Zahl der Suizide in Haftanstalten gestiegen - 76 Tote im Jahr 2016

Archivmeldung vom 22.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Kathrin Frischemeyer  / pixelio.de
Bild: Kathrin Frischemeyer / pixelio.de

Die Zahl der Häftlinge in Deutschland, die Selbstmord begehen, ist in den vergangenen Jahren wieder gestiegen. 2016 starben 76 Menschen im Justizvollzug durch Suizid - das waren zehn mehr als ein Jahr zuvor. Der Trend zeigt seit drei Jahren deutlich nach oben: 2013 waren es 50 Selbstmode im Justizvollzug, 2014 waren es 60 und 2015 waren es 66. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) vorliegt. Zahlen zu 2017 sind noch nicht verfügbar.

Das Justizministerium räumt ein, dass die Suizidrate unter Gefangenen deutlich höher ist als unter der Wohnbevölkerung. Dies erklärt das Ministerium damit, dass viele der Häftlinge schon vor der Haft isoliert gewesen seien, ein geringes Einkommen hätten, unter Suchtproblemen oder psychischen Problemen litten und gewaltbereiter seien. "Dies sind Merkmale, die auch in der Wohnbevölkerung mit einem erhöhten Suizidrisiko einhergehen", schreibt das Ministerium. Zudem gelte auch die Inhaftierung an sich als zusätzlicher Risikofaktor.

Die Zahl der Todesfälle insgesamt in Haft ist ebenfalls in den vergangenen Jahren wieder gestiegen. Während es 2013 noch 122 waren, waren es 2016 dann 163.

Die innenpolitische Expertin der Linken, Ulla Jelpke sagte: "Jeder Tote hinter Gittern ist einer zu viel." Jelpke forderte eine bessere medizinische Versorgung für Inhaftierte, insbesondere durch freie Arztwahl sowie die Möglichkeit der Gefangenen, einen Vertrauenspsychologen zur Rate zu ziehen. "Das könnte die Todesrate hinter Gittern mit Sicherheit senken." Nötig sei auch, dass Häftlinge mehr Perspektiven hätten und auf Resozialisierung hoffen könnten.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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