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Erste Ergebnisse der Repräsentativen Wahlstatistik zur Wahl des 16. Deutschen Bundestages

Archivmeldung vom 18.10.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Bundeswahlleiter teilt erste Ergebnisse aus der Repräsentativen Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2005 mit und zwar Analysen zur Struktur der Wähler und Nichtwähler sowie zum Wahlverhalten nach Geschlecht und Altersgruppen.

Die Repräsentative Wahlstatistik liefert auch erste Hinweise zum Briefwähleranteil bei der Bundestagswahl 2005: Der Briefwähleranteil lag etwas (jetzt 18,6%) über dem Wert der Bundestagswahl von 2002 (damals 18,0%). Dabei wurde wiederum von der Möglichkeit der Stimmabgabe mit Briefwahl in den fünf neuen Bundesländern weit weniger Gebrauch gemacht als im Gebiet der früheren Bundesrepublik: In den westlichen Bundesländern und Berlin lagen die Briefwahlquoten zwischen 15,0% und 24,0%, in den fünf neuen Ländern zwischen 12,0% und 14,9%.

Die Wahlbeteiligung lag bei 77,7% (2002: 79,1%) und ist damit die niedrigste Wahlbeteiligung bei einer Bundestagswahl. Die Wahlbeteiligung in den neuen Bundesländern (einschließlich dem früheren Ostteil von Berlin) lag bei 74,3% (2002: 72,8%), in den alten Bundesländern (einschließlich dem früheren Land Berlin) bei 78,5% (2002: 80,6%). Die Wahlbeteiligung war bei den jüngeren Wählern noch deutlich niedriger: So gingen von den unter 35- Jährigen nur gut zwei Drittel (rund 69,0%) zur Wahl. Die Wahlbeteiligung der jungen Frauen von 21 bis unter 25 Jahren war mit 65,3% am geringsten. Von der Altersgruppe der 21- bis 24- Jährigen an nimmt die Wahlbeteiligung mit steigendem Alter zu, wobei die Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen mit 84,6% die höchste Wahlbeteiligung hatte. Da diese Altersgruppe unter den zehn Altersgruppen der Repräsentativen Wahlstatistik zur Wahlbeteiligung mit circa 9,8 Millionen Menschen zahlenmäßig die zweitgrößte ist, fällt diese hohe Wahlbeteiligung besonders ins Gewicht.
Die höchste Wahlbeteiligung hatten mit 85,8% die westdeutschen Männer in der Altersgruppe zwischen 60 und 69 Jahren. Die niedrigste Wahlbeteiligung mit 60,4% hatten die ostdeutschen Männer in der Altersgruppe der 21- bis 24-Jährigen.

Bei der Stimmabgabe gab es ebenfalls deutliche Unterschiede nach Geschlecht und Altersgruppen: Ältere Wähler bevorzugten überdurchschnittlich oft die großen Parteien. So haben 77,3% der Wähler ab 60 Jahren der SPD oder den Unionsparteien ihre Stimme gegeben, gegenüber einem Anteil von 64,7% bei den 18- bis 24- Jährigen beziehungsweise von 63,2% für diese Parteien bei der Wählergruppe der 25- bis 34-Jährigen. Männer bevorzugten bei der Bundestagswahl 2005 geringfügig CDU und CSU vor der SPD, Frauen fühlten sich eher zur SPD hingezogen: Bei den Männern lagen die Unionsparteien mit 34,0% um 0,3 Prozentpunkte knapp vor der SPD, bei den Frauen lag die SPD mit 36,2% um 1,7 Prozentpunkte vorn.

 Die SPD erfuhr bei Männern und Frauen in allen Altersgruppen einen ähnlich hohen Zuspruch. Ihr Wahlerfolg differiert in allen Altersgruppen nur um 5,3 Prozentpunkte (zwischen 33,3% bei den 25- bis 34-Jährigen und 38,6% bei den 18- bis 24-Jährigen). Die SPD erreichte ihr bestes Ergebnis mit 40,6% bei den weiblichen Jungwählern zwischen 18 und 24 Jahren. Bei CDU und CSU differiert der Wahlerfolg in den Altersgruppen dagegen erheblich und zwar um 16,2 Prozentpunkte (zwischen 26,1% bei den 18- bis 24-Jährigen und 42,3% bei den ab 60-Jährigen).
Die CDU und CSU hatten ihren höchsten Stimmanteil bei der Gruppe der Frauen ab 60 Jahren, die zu 42,9% für diese Parteien, jedoch nur zu 36,0% für die SPD gestimmt haben. Umgekehrt gab diese Wählergruppe der FDP, Die Linke. und den „Sonstigen“ Parteien die wenigsten Stimmen. In den mittleren Altersgruppen haben sich Frauen und Männer überdurchschnittlich häufig für die GRÜNEN entschieden. Die GRÜNEN erreichten dort teilweise zweistellige Stimmanteile von 10,0% bis 12,9%; ihr Stimmanteil war mit 12,9% in der Altersgruppe der 35- bis 44-jährigen Frauen am höchsten. Die Linke. erreichte in den neuen Bundesländern und im früheren Ostteil von Berlin in allen Altersgruppen hohe Stimmanteile; bei den Männern der Altersgruppe zwischen 45 und 60 Jahren sogar 29,2%. Bei den Frauen hatte Die Linke. in den Altersgruppen zwischen 35 und 60 Jahren einen Stimmanteil von über 25%. Die SPD hat in den neuen Ländern und Berlin-Ost in fast allen Alters- und Geschlechtsgruppen – verglichen mit den anderen Parteien – die höchsten Stimmanteile erzielt. In allen Altersgruppen unter 60 Jahren erzielte die CDU im Osten zwischen 8 und 11 Prozentpunkten niedrigere Stimmanteile als im Westen. Bei den über 60-jährigen Wählern war dieser Abstand mit 19,1 Prozentpunkten noch deutlich größer.

Diese und weitere Ergebnisse der Repräsentativen Wahlstatistik sind in einer Arbeitsunterlage mit Tabellen, Grafiken und erläuternden Texten enthalten, die beim Statistischen Bundesamt angefordert oder im Internet (http://www.bundeswahlleiter.de/Bundestagswahl2005/Download) eingesehen werden kann.

Quelle: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt

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