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Linken-Bundesvorstand für Mitgliederentscheid zum Grundeinkommen

Archivmeldung vom 20.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Linke, ex SED (Symbolbild)
Die Linke, ex SED (Symbolbild)

Foto: Ferran Cornellà
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bundesvorstand der Linken hat sich am Samstag für einen Mitgliederentscheid zur Einführung eines Grundeinkommens ausgesprochen, dabei allerdings empfohlen, bei diesem Entscheid mit Nein zu stimmen. Das berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" unter Berufung auf Parteikreise.

In dem Beschluss heißt es, der Bundesgeschäftsführer werde beauftragt, beim Bundesparteitag den Antrag auf Durchführung eines Mitgliederentscheids einzureichen. "Der Parteivorstand plädiert für ein Nein, gegen das Begehren des Mitgliederentscheides, die Linke auf die Forderung eines bedingungslosen Grundeinkommens festzulegen."

Denn im 2011 mit 96 Prozent der Delegiertenstimmen beschlossenen Grundsatzprogramm fordere die Linke bereits eine armutsfeste Mindestsicherung für alle, ohne Sperrzeiten oder andere Sanktionen, eine armutsfeste solidarische gesetzliche Rente einschließlich einer solidarischen Mindestrente sowie eine solidarische Gesundheits- und Pflegevollversicherung, in die alle einzahlen sollten und daraus abgesichert seien. Das Grundeinkommens-Konzept schaffe zudem neue Ungerechtigkeiten und Kombilohneffekte, schwäche gewerkschaftliche Kämpfe und sei auch gar nicht durch- und umsetzbar. Wörtlich steht in dem Beschluss: "Eine Festlegung der Linken auf die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen würde unsere Politikfähigkeit in den konkreten Auseinandersetzungen, in Bündnissen und Bewegungen ebenso gefährden wie die notwendige Pluralität und Breite der Linken."

Ungeachtet dessen soll der Entscheid stattfinden. Die Parteivorsitzende Katja Kipping plädiert anders als die Mehrheit des Bundesvorstandes für ein Ja zum Grundeinkommen. In einer Erklärung, über die die RND-Zeitungen berichten, heißt es: "Das bedingungslose Grundeinkommen stellt den sichersten Schutz vor Existenzängsten und Armut dar." Es stärke die Verhandlungsmacht der Beschäftigten. "Anders als Grundsicherungsmodelle verbindet es Erwerbslose, Prekäre wie Beschäftigte und Rentner*innen, da es eine universelle Leistung ist. Und es ist die materielle Unterfütterung demokratischer Grundrechte."

Kipping verweist überdies darauf, dass der Zuspruch in der Bevölkerung zum Grundeinkommen groß sei. Umfragen zufolge spreche sich knapp jeder Zweite dafür aus. Besonders hoch sei der Zuspruch bei Wählern der Linken, er liege in Umfragen bei über 70 Prozent. Die Parteichefin schreibt: "Mit einer Entscheidung, die öffentlich als ein Nein zum Grundeinkommen gewertet würde, würden wir uns im Gegensatz zu über 70 Prozent unserer Wähler*innen stellen." Für viele stehe das Grundeinkommen stellvertretend für eine zeitgemäße soziale Sicherung. "Ein Nein beim Mitgliederentscheid, ganz gleich wie gut es begründet ist, wird kommunikativ als Nein zur neuen sozialen Idee gewertet. Ein Ja kann im Wahlkampf zusätzlich mobilisieren." Schließlich zeige die Coronakrise, wie schnell Menschen in Existenznöte gerieten. "Das Grundeinkommen klingt revolutionär, aber es ist möglich", schreibt Kipping. Und weiter: "Es lohnt sich, dafür zu streiten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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