Kritik aus SPD an Waffenstopp für Israel
Aus der SPD kommt Kritik an der Entscheidung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), bestimmte Rüstungslieferungen an Israel auszusetzen. "Ich habe null Verständnis dafür, dass die Bundesregierung die Waffenlieferungen an Israel teilweise einstellt", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Töns dem "Spiegel". "Wir kommen einer Zweistaatenlösung dadurch keinen Schritt näher."
Töns ist europapolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Für ihn gehöre der
Kampf gegen Antisemitismus und Solidarität mit dem Staat Israel "zur
Grund-DNA der Sozialdemokratie", sagte er. Zwar kritisiert auch Töns die
Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu für ihr Vorgehen im
Gazastreifen. Man dürfe das deutsche Verhältnis zu Israel darüber jedoch
nicht grundsätzlich infrage stellen. "Die deutsche Sicherheitsgarantie
für Israel ist für mich nicht verhandelbar."
Auch der
SPD-Abgeordnete Andreas Schwarz kritisiert die Bundesregierung. "Die
Entscheidung birgt die Gefahr, dass Deutschland in diesem brutalen
Konflikt dazu beiträgt, Israel politisch zu isolieren", sagte Schwarz
dem "Spiegel". "Die zentrale Botschaft muss in dieser Welt immer lauten:
Terror lohnt nicht und wird mit Stärke und Härte bekämpft."
"Für
die Hamas dürfte diese deutsche Entscheidung mehr als nur ein
politischer Achtungserfolg sein", sagte Schwarz. Die Hamas habe am 7.
Oktober 2023 mit einem brutalen Terrorangriff auf Israel den Konflikt
gestartet und habe heute noch Geiseln, darunter auch Deutsche, in ihrer
Gewalt. Der Krieg wäre sofort beendet, so Schwarz, "wenn die Hamas die
Geiseln frei-, die Waffen ab- und das Terrorziel Vernichtung Israels
aufgeben" würde.
Quelle: dts Nachrichtenagentur