Gesamtmetall drängt auf tiefgreifende Sozialstaatsreformen

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Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall warnt vor der ersten Sitzung der Kommission zur Sozialstaatsreform, dass die Wirtschaftskrise in Deutschland ohne tiefgreifende Reformen weitergehen wird. "Deutschland lebt seit Jahren über seine Verhältnisse", sagte Jens Wohlfeil, Geschäftsführer Tarif- und Sozialpolitik bei Gesamtmetall, am Sonntag.
"Die Ausgaben für den Sozialstaat steigen und steigen, auf der anderen
Seite befindet sich das Land in der längsten Wirtschaftskrise seit
Gründung der Bundesrepublik." 1,3 Billionen Euro habe Deutschland 2024
für Sozialleistungen ausgegeben - so viel wie noch nie. "Fast jeder
dritte Euro des Bruttoinlandsprodukts fließt inzwischen in Rente, Pflege
und andere Sozialausgaben."
Eine Reform des Sozialstaates sei
längst überfällig, so Wohlfeil. Wenn "die Bundesregierung jetzt nicht
reformiert, wird die Wirtschaftskrise weitergehen. Es muss allen klar
sein: Wir brauchen jetzt echte und tiefgreifende Reformen, die die
Kosten senken und die Effektivität und die Effizienz steigern." Es gebe
keine stabile Regierung ohne eine stabile Wirtschaft.
Daher
begrüße man den Einsatz der Sozialstaatskommission. "Sie hat die
Aufgabe, alle sozialstaatlichen Leistungen auf Wirksamkeit und Effizienz
zu prüfen und Empfehlungen zu erarbeiten. Und genau daran werden wir
die Kommission auch messen", so der Geschäftsführer. "Wenn wir den
Sozialstaat erhalten und zukunftsfest machen wollen, brauchen wir mehr
als kosmetische Veränderungen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur