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Glyphosat-Streit: Bundesinstitut für Risikobewertung beklagt Angst der Deutschen vor giftiger Chemie

Archivmeldung vom 21.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Der Totenkopf als Symbol für giftige Stoffe
Der Totenkopf als Symbol für giftige Stoffe

Risikoforscher Andreas Hensel hat vor dem Hintergrund der giftigen Glyphosat-Auseinandersetzung eine tiefsitzende Angst der deutschen Gesellschaft vor Chemie beklagt. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): "Wir Deutschen neigen zur Verklärung der Natur. Schlecht ist eben das, was nicht natürlich, sondern menschengemacht ist."

Hensel verwies auf mögliche Konsequenzen des von der Großen Koalition angestrebten Glyphosat-Ausstiegs: "Andere Wirkstoffe werden angewendet, die möglicherweise giftiger sind als Glyphosat." Im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD darauf verständigt, die Anwendung des Unkrautvernichters "so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden." Risikoforscher Hensel sagte: "Es wird jedenfalls nicht automatisch mehr Insekten geben [...], nur weil wir auf Glyphosat verzichten. Vielleicht sogar im Gegenteil."

Der Wirkstoff ist umstritten. Eine Behörde der Weltgesundheitsorganisation hatte das Pestizid als möglicherweise krebserregend eingestuft. Das deutsche Bundesinstitut und weitere Behörden teilen diese Einschätzung aber nicht. Amtschef Hensel betonte: "Der Wirkstoff ist als nicht krebserregend einzustufen. Es gibt keine Untersuchung, die das Gegenteil belegt." Am Urteil des Bundesinstituts hatte es heftige Kritik von Grünen und Umweltschützern gegeben. "Die ausgeuferte Glyphosat-Debatte hatte zum Ergebnis, dass meine Mitarbeiter und ich Morddrohungen erhalten haben." Hensel kritisierte das Vorgehen der Glyphosat-Gegner: "Einige Nichtregierungsorganisation und ihre Kampagnen leben davon, hoch komplexe Sachverhalte unterkomplex zu kommunizieren und auf Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse zu reduzieren."

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hatte im November ohne Rücksprache einer Zulassungsverlängerung des Unkrautvernichters auf EU-Ebene zustimmen lassen und damit eine Krise innerhalb der geschäftsführenden Bundesregierung ausgelöst.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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