Länder wollen zwei Milliarden mehr für Raumfahrt
Bayern, Baden-Württemberg und Bremen haben gemeinsam eine Stärkung der deutschen und europäischen Raumfahrtpolitik angemahnt. Die Länder fordern mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr als deutschen Beitrag zum ESA-Haushalt für die Jahre 2026 bis 2028 sowie eine Erhöhung des nationalen Raumfahrtprogramms auf eine Milliarde Euro jährlich.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach am Donnerstag in Berlin von
der Bedeutung der Raumfahrt als Zukunftstechnologie. "Beim Zukunftsthema
Raumfahrt muss Deutschland international vorne dabei sein", sagte er
bei der Vorstellung der Empfehlungen zur ESA-Ministerratskonferenz 2025.
Bayern investiere bereits "massiv" in Forschung und Infrastruktur, etwa
mit dem Aufbau der größten europäischen Fakultät für Luft- und
Raumfahrt an der TU München und dem geplanten Mondkontrollzentrum in
Oberpfaffenhofen.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann (Grüne) sagte: "Deutschland kann und muss im engen
Schulterschluss mit seinen europäischen Partnern einen essentiellen
Beitrag zur technologischen Spitzenleistung in der Raumfahrt beitragen.
Dafür müssen wir die Europäische Weltraumorganisation ESA weiter
stärken. Dafür braucht es ein klares Zeichen der Bundesregierung und
ausreichend Mittel im nationalen Raumfahrtbudget."
Bremens
Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte: "Die ESA ist ein
europäisches Zukunftsobjekt, gegründet, um Europas Platz im All zu
sichern. Heute kommt es gerade angesichts der internationalen Lage
darauf an, diesen Platz zu behaupten und ihn weiter auszubauen. Das ist
nicht nur von entscheidender strategischer Bedeutung für den
Wirtschaftsstandort Europa, das ist auch eine Frage der europäischen
Sicherheit und Souveränität."
Die drei Länder sehen in der
Raumfahrt einen Schlüsselbereich für Innovation, wirtschaftliche
Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität Europas. Besondere
Bedeutung messen sie den Bereichen Erdbeobachtung, Telekommunikation,
Navigation und Weltraumsicherheit bei. Die Forderungen richten sich an
die Bundesregierung vor der anstehenden ESA-Ministerratskonferenz, die
2025 in Bremen stattfinden wird.
Quelle: dts Nachrichtenagentur