Bas warnt vor zu hohen Erwartungen an Sozialstaatsreformen
Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat vor zu hohen Erwartungen an Sozialstaatsreformen gewarnt und das Zusammenspiel der vielen Kommissionen als "Herausforderung" bezeichnet. "Wir sollten nicht mit einem griffigen Begriff Erwartungen wecken, die wir am Ende nicht erfüllen können", sagte Bas dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" auf die Frage, ob die Regierung eine Agenda 2030 plane. Die Koalition habe sich vorgenommen, die Sozialsysteme "gründlich zu überprüfen".
Die Herausforderung sei: "Wir haben viele verschiedene Kommissionen, die
in diesem Bereich parallel laufen." Sie zählte auf: einen
Staatssekretärsausschuss zum Bürokratieabbau, die
Sozialstaatskommission, eine Renten-, eine Gesundheits- und eine
Pflegekommission. "Die Kunst wird sein, alle Ergebnisse
zusammenzufassen. Das ist ein sehr ambitionierter Plan. Wenn der große
Wurf gelingt, werden wir dafür einen Namen finden."
Als
entscheidend für die Stabilität der Renten nannte Bas die "Situation auf
dem Arbeitsmarkt". Je mehr Menschen einzahlten, desto stabiler sei die
Rente. "Frauen aus der Teilzeitfalle holen, ältere Menschen freiwillig
länger arbeiten lassen, junge Menschen ohne Ausbildung qualifizieren und
ausländische Fachkräfte gewinnen, das wirkt", so Bas. Sie kann sich
trotz des Unions-Widerstands eine Ausweitung der Gruppe der
Rentenversicherungsbeitragszahler vorstellen: "Die Beamten, die
Abgeordneten oder die Selbstständigen. Das ist auch eine Frage der
Generationengerechtigkeit. Darüber müssen wir diskutieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur