CDU-Sozialflügel warnt vor Bürgergeld-Streichung für alle Ukrainer
Der CDU-Sozialflügel hat sich gegen Markus Söders (CSU) Forderung nach einer Streichung des Bürgergeldes für alle Ukrainer gestellt und vor einem Verwaltungsaufwand gewarnt. "Der Rechtskreiswechsel für neu ankommende Ukrainer ist beschlossen und ist richtig", sagte CDA-Chef Dennis Radtke dem "Focus".
"Schon hier zeigt sich aber, dass eine rückwirkende Umsetzung
verwaltungstechnisch kaum umzusetzen ist", fügte Radtke hinzu. "Wie soll
das dann erst recht für alle gelten, die schon im bisherigen System
sind?"
Es sei fraglich, "in welchem Verhältnis eine mögliche
Einsparung zum Verwaltungsaufwand steht und ob dies tatsächlich bei der
Integration in den Arbeitsmarkt förderlich ist". Radtke kritisierte
Söders Vorschlag scharf. "Die letzten Jahre sollten doch eigentlich
gezeigt haben, dass wir mit breitbeinigen und marktschreierischen
Forderungen beim Thema Flucht und Asyl nichts erreichen können."
Das
Denken in Überschriften habe "sich leider zum Arschgeweih der deutschen
Politik entwickelt. Eine Zeit lang nett, aber irgendwann ist man es
einfach nur noch leid", ärgerte sich Radtke. "Die Menschen erwarten zu
Recht von uns als Union staatstragende und handwerklich saubere Politik,
statt einfach einen herauszuhauen." Der CDU-Politiker ergänzte: "Das
ist das, was uns mal zur erfolgreichsten politischen Kraft in Europa
gemacht hat."
Quelle: dts Nachrichtenagentur