Haseloff will bei AfD-Wahlsieg aus Sachsen-Anhalt auswandern
Sachsen-Anhalts langjähriger Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erwägt, seine Heimat zu verlassen, sollte die AfD dort nach der kommenden Landtagswahl im Herbst 2026 die Macht übernehmen. Gegenüber der "Bild" sagte Haseloff: "Wenn die AfD zur Macht käme, dann wäre für mich wirklich die Grundsatzüberlegung, ob ich nach 72 Jahren meine Heimat verlassen würde."
Für ihn wäre das dann "eine unerträgliche Atmosphäre", so der CDU-Politiker.
"Auch
für meine Frau und für viele in meinem Umfeld würde sich die
Grundsatzfrage stellen, ob man sich dies antun möchte." Auf die Frage,
ob er dann ins Ausland gehen würde, antwortete Haseloff, er habe
"Familie in ganz Deutschland".
Haseloff deutete auch an, er wolle
persönlich dafür sorgen, dass es nicht zu einem Wahlsieg der AfD in
Sachsen-Anhalt kommt und stellte seine erneute Kandidatur in den Raum.
Haseloff: "Ich will nur eines: Es darf nie sein, dass eine AfD auf den
Regierungsbänken sitzt und dass das, was sie an Programmatik
präsentiert, jemals Realität wird. Das muss verhindert werden. Dem hat
sich alles unterzuordnen."
Die Entscheidung über die
Spitzenkandidatur werde dann in "wenigen Wochen" bekannt gegeben. Es sei
richtig, erst ein Jahr vor der Wahl mit der Personalie an die
Öffentlichkeit zu gehen. "Länger als ein Jahr ist auch keiner in der
Lage, einen Wahlkampf zu führen, ohne dass er dabei kaputt gespielt
wird."
Generell gelte: Nicht alle, die im Osten bei der
Europawahl und der Bundestagswahl bei den Rechtsaußen ihr Kreuz gemacht
hätten, seien "Kernwähler der AfD". Ostdeutsche hätten "eine ganz
geringe Parteienbindung": "Man muss immer wieder überzeugen." Die
etablierten Parteien seien durch die zuletzt hohen Wählervoten für die
AfD "aufgeweckt" worden, zeigte sich Haseloff überzeugt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur