Ifo kritisiert falsche Prioritätensetzung bei Wirtschaftspolitik
Ifo-Chef Clemens Fuest hat die Bilanz von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in der Wirtschafts- und Finanzpolitik als durchwachsen bezeichnet. "Leider hat die Bundesregierung eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, die weder Ausgaben begrenzen noch Wachstumskräfte stärken", schreibt der Ökonom in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt".
Dazu gehörten die Ausweitung der Mütterrente und die Frühstartrente.
"Letztere bringt viel Bürokratie und verteilt mit der Gießkanne
Transfers an viele Jugendliche, die sie nicht brauchen", so Fuest vor
der traditionellen Sommerpressekonferenz des Kanzlers am Freitag in
Berlin.
Fuest fordert die Bundesregierung dazu auf, die
Rentenversicherung sowie das Gesundheitssystem so zu reformieren, dass
die Ausgaben zumindest langsamer steigen als die Löhne. "Zugleich wäre
es dringend empfehlenswert, mehr Menschen im Alter jenseits von 63
Jahren als bisher im Erwerbsleben zu halten als bisher. Das erhöht die
Einnahmen der Rentenversicherung und senkt die Ausgaben". Laut Fuest
sollten zudem die Renten künftig langsamer steigen als die Löhne. Das
gelte auch für die Beamtenpensionen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur