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Sohn Willy Brandts wirft der politischen Linken in Europa Versagen vor

Archivmeldung vom 28.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Peter Brandt
Peter Brandt

Foto: TH.Korr
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Historiker Peter Brandt (63), Sohn des früheren Bundeskanzlers und SPD-Politikers Willy Brandt, hat der politischen Linken in Europa vorgeworfen, sie habe versagt. "Der Rechtsradikalismus hat in vielen Ländern Europas eine neue Funktion. In ihm äußert sich auch sozialer Protest", sagte Brandt den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe.

"Vielfach gelten Sozialdemokraten und Linke in der Unterschicht inzwischen eher als etabliert. Sie gelten als Teil des Establishments, und das ist fatal. Der soziale Protest artikuliert sich heute vielfach ultra-rechts. Das ist ein Versagen der politischen Linken. Sie spricht nicht mehr die Sprache der Schwächeren und findet nicht mehr den Zugang zu ihnen", erklärte Brandt, der an der Fern-Universität Hagen Neuere Deutsche und Europäische Geschichte lehrt. Brandt ist SPD-Mitglied.

Brandt sprach sich im WAZ-Interview zudem für einen Kurswechsel in der Europapolitik aus. "Das europäische Projekt braucht eine Richtungsänderung hin zur Festigung statt zum Abbau des Sozialstaats und zur Regulierung des Marktes, insbesondere des Finanzmarkts", so Brandt.

Peter Brandt erinnert sich in dem WAZ-Interview auch an seine Kindheit, etwa die Zeit nach dem Mauerbau, als Willy Brandt Regierender Bürgermeister von Berlin war: "Mein Vater war nicht ängstlich. Ein Jahr nach dem Mauerbau spitzte sich die Lage noch einmal extrem zu. Damals verblutete der junge Flüchtling Peter Fechter im Todesstreifen. Das Ereignis heizte die Stimmung unheimlich an, auch bei uns zu Hause. Da habe ich meinen Vater sehr zornig erlebt." Am 8. Oktober jährt sich zum 20. Mal der Todestag Willy Brandts. Er habe seinen Vater "wirklich als Vater erlebt", so Brandt. "Er war zwar wenig zu Hause. Aber ich hatte als Kind nicht das Gefühl, dass er nicht präsent war, wenn er da war."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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