Miersch für "umgehende" Veröffentlichung des gesamten Maskenberichts
SPD-Fraktionschef Matthias Miersch hat sich dafür ausgesprochen, den bisher unter Verschluss gehaltenen Bericht zu den Corona-Maskenkäufen des damaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) sofort und vollständig zu veröffentlichen. "Nur durch umfassende Transparenz lässt sich damaliges Handeln aufklären", sagte Miersch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Der gesamte Bericht müsse dem Bundestag "umgehend" zugänglich gemacht werden.
In
dem Bericht geht es um die nach Beginn der Corona-Pandemie 2020 von
Gesundheitsminister Spahn veranlasste Masken-Beschaffung zu hohen
Kosten. Spahns Nachfolger im Amt, Karl Lauterbach (SPD), hatte die
Untersuchung in Auftrag gegeben, aber vor der Bundestagswahl nicht mehr
veröffentlicht.
In dem Dokument wird Spahns Vorgehen laut
Medienberichten scharf kritisiert. Einzelne bekannt gewordene Passagen
ließen sich ohne den Kontext des gesamten Berichts nicht bewerten, sagte
Miersch. "Deshalb ist die Gesamtveröffentlichung dringend geboten."
Die
aktuelle Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) lehnt eine
Veröffentlichung des Berichts bisher ab, da dieser unter anderem
personenbezogene Daten enthalte. "Soweit schutzwürdige Interessen
Dritter betroffen sind, können Passagen geschwärzt werden", wies Miersch
das Argument zurück. "Das ist gängige parlamentarische Praxis."
Unionsfraktionschef
Spahn hatte sich dafür ausgesprochen, noch vor der Sommerpause eine
Enquete-Kommission einzusetzen, um Lehren aus der Corona-Pandemie zu
ziehen. "Die damalige Lage war außergewöhnlich, gerade deshalb ist eine
offene und differenzierte Auseinandersetzung notwendig", unterstützt
Miersch die Forderung. "Sie ist die Grundlage, um das damalige Handeln
auf allen politischen Ebenen einzuordnen und künftige Krisen besser
bewältigen zu können."
Quelle: dts Nachrichtenagentur