Pflegebeauftragte kündigt Modellversuche für 24-Stunden-Pflege an
Die Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Katrin Staffler (CSU), hat Modellversuche angekündigt, in denen rechtssichere Lösungen für die sogenannte 24-Stunden-Pflege erprobt werden sollen. Die Einhaltung von Arbeitszeiten bedeute eine erhebliche Rechtsunsicherheit für die Familien, aber auch für die Betreuungskräfte, sagte Staffler dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Das kann schnell zu hohen Nachzahlungen führen. Wir müssen den
Familien, die sich für ein solches Modell entscheiden, endlich
Rechtssicherheit geben", sagte sie. "Wir arbeiten bereits an
rechtssicheren Lösungen und wollen sie als Modellvorhaben in der Praxis
erproben", kündigte sie an. Dazu liefen aktuell Gespräche. "Ziel muss
sein, dass es weder zu einer Überlastung der Betreuungspersonen noch zu
einer finanziellen Überlastung der Familien kommt", so die
Pflegebeauftragte.
Staffler sagte, Schätzungen gingen derzeit von
300.000 Haushalten aus, in denen meist ausländische Betreuungspersonen
arbeiteten. "Vermutlich sind es sogar deutlich mehr. Das ist also kein
Randproblem", sagte die CSU-Politikerin. Das österreichische Modell, bei
dem die Pflegekräfte als Selbstständige eingestuft werden, um die
Arbeitszeitproblematik zu umgehen, kritisierte sie als unvereinbar mit
dem europäischen Arbeitsrecht. "Letztlich besteht ein abhängiges
Beschäftigungsverhältnis, weil sich die Betreuungsperson nach den
Bedürfnissen der zu Pflegenden richten muss", so Staffler.
Quelle: dts Nachrichtenagentur