Dobrindt attackiert AfD: "Sie heizt die Stimmung an"
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) geht nach Kritik am Kurs der Bundesregierung gegen die AfD in die Offensive. "Die AfD bietet keine Lösungen, sie heizt Stimmungen an und will die Gesellschaft spalten", sagte Dobrindt der "Süddeutschen Zeitung". Er wirft der Partei vor, Sorgen in der Bevölkerung ohne Not zu schüren. "Sie versucht, Unsicherheit künstlich hochzuhalten", sagte er weiter.
Dobrindt reagiert damit auf die Debatte um den Migrationskurs der
schwarz-roten Koalition. Die wachsenden Umfragewerte der AfD hatten die
Frage aufgeworfen, ob das Kalkül von Dobrindt aufgeht, die Polarisierung
in der deutschen Gesellschaft und mit ihr auch die Umfragewerte der AfD
durch einen härteren Asylkurs zu reduzieren. Zwar zeigen die jüngsten
Asylzahlen, dass die Migration zurückgeht. So war die Zahl der
Erstanträge auf Asyl im August um 60 Prozent gesunken. Gleichzeitig aber
steigen die Umfragewerte der AfD weiter. In Sachsen-Anhalt, wo in einem
Jahr ein neuer Landtag gewählt wird, kommt sie laut Infratest derzeit
auf 39 Prozent.
Dobrindt verteidigt den schwarz-roten
Migrationskurs erneut und verweist auf die Statistik. "Fakt ist: Die
Asylzahlen sinken deutlich, weil die Bundesregierung konsequent die
Migrationswende vollzieht: durch Grenzkontrollen, durch schnellere
Rückführungen und Vereinbarungen auf europäischer Ebene." Wer
Verantwortung trage, liefere Lösungen. "Und genau das tun wir", sagte
er. Das Vertrauen in die Demokratie gewinne man nur "durch sichtbare
Ergebnisse".
Quelle: dts Nachrichtenagentur