Mützenich leidet unter Kritik aus eigener Partei wegen Friedensmanifest
Archivmeldung vom 27.06.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich zeigt sich betroffen von der Kritik an seinen Äußerungen zur Russlandpolitik. "Die Vehemenz der Angriffe, ja, auch die Anfeindungen aus der SPD haben mich irritiert und verunsichert", sagte Mützenich dem "Spiegel".
Mitte Juni hatten Mützenich und 120 andere Erstunterzeichner in einem
sogenannten Manifest eine Kehrtwende im Umgang mit Russland und in der
Frage der Aufrüstung gefordert. Niedersachsens Ministerpräsident Olaf
Lies wertete das Papier als Angriff auf die Parteispitze um Lars
Klingbeil. Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete das
"Manifest" als "Realitätsverweigerung".
Mützenich beklagte den
Umgang mit sich als unfair und respektlos. Es möge blauäugig gewesen
sein, aber mit dieser Schärfe habe er nicht gerechnet. "Ich dachte, in
dem Papier stecke so viel zur internationalen Politik. Ich habe nicht
gedacht, dass es wieder nur um mein angeblich naives Russlandbild geht."
Er
glaube weiterhin, dass die internationalen Kriege und Konflikte nur im
Dialog mit Russland beendet werden können, so Mützenich. "Aber ich mache
mir keine Illusionen über den russischen Präsidenten, ich verspüre
Ekel, wenn ich seinen Namen nur höre, und bin sicher kein
Putin-Versteher."
Am Wochenende sollte Mützenich eigentlich für
seine Arbeit als Fraktionsvorsitzender geehrt werden. Doch am
Bundesparteitag der SPD wird er nicht teilnehmen. Er hat andere Termine.
Quelle: dts Nachrichtenagentur