Reform der Schuldenbremse in Gefahr: Linke appelliert an Union
Im Ringen um eine Reform der Schuldenbremse hat die Linken-Vorsitzende Ines Schwerdtner die Union aufgefordert, den Prozess zur nötigen Zweidrittelmehrheit für die Grundgesetzänderung mit ihrer Partei in gemeinsamer Verantwortung für Deutschland zu tragen.
Der Unvereinbarkeitsbeschluss der Union zur Linken sei kein Problem
ihrer Partei, sagte Schwerdtner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" zur
Äußerung von Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU), der auf diesen
Beschluss verwiesen hatte. Für eine Zweidrittelmehrheit ist die
schwarz-rote Koalition auf Unterstützung der Linken und Grünen
angewiesen.
"Die Haltung der Linken ist klar: Eine politische
Zusammenarbeit mit der Union ist ausgeschlossen", sagte Schwerdtner.
Ihre Grundpositionen stünden im klaren Gegensatz zu der Politik der
Union, "die den Sozialstaat schleift und mit sozialer Gerechtigkeit
wenig am Hut hat".
"Wenn es jedoch um demokratische Prozesse
geht, übernehmen wir selbstverständlich Verantwortung. Wir erwarten von
der Union, dass sie sich zusammenreißt und dies ebenfalls tut."
Die
Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge sagte dem RND: "Das Chaos
in der Koalition geht in die nächste Runde." Die Union habe zugesagt,
die Schuldenbremse zu reformieren. Frei torpediere nun die Arbeit der
Schuldenbremsenkommission. "Wenn die Union infrage stellt, ob die
Schuldenbremse reformiert werden sollte, wäre dies ein erneuter
Wortbruch."
Sie mahnte: "Die Schuldenbremse ist eine
Investitionsbremse: marode Infrastruktur, Investitionsstau, digitale
Rückständigkeit. Wer zukunftsfähige Politik will, muss investieren
dürfen. Deshalb ist eine dauerhafte Investitionsregel im Grundgesetz
überfällig."
Quelle: dts Nachrichtenagentur